Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Buchvorstellung. Vortrag und Zeitzeugengespräch
Gulag-Kinder gehören zu den vergessenen Opfern des kommunistischen Terrors. Nach der Verhaftung ihrer Eltern waren sie selbst Repressionen ausgesetzt. Hunderttausende Mädchen und Jungen vegetierten jahrelang in Kinderheimen oder später mit ihren überlebenden Müttern bzw. Vätern in der Verbannung. Zehntausende kamen unter widrigsten Bedingungen im Gulag zur Welt. Sie mussten ihre ersten Lebensjahre, völlig unzureichend versorgt, in kärglichen Kinderbaracken verbringen. Minderjährige sperrten Stalins Handlanger in »Arbeitsbesserungskolonien« oder gleich in den Gulag. Meinhard Stark hat mehr als 100 Gulag-Kinder und ihre Mütter bzw. Väter befragt und ihre biografischen Erfahrungen in einer groß angelegten Studie aufgezeichnet.
Programm
Begrüßung
Dr. Nicole Warmbold, Metropol Verlag
Einführung
Dr. Meinhard Stark, Historiker, Berlin
Einspielung aus dem Hörfunk-Feature
»Sippenhaft. Die Kinder der Stalin-Opfer«
Zeitzeugengespräch mit
- Horst-A. Hennig, Jg. 1934, als Minderjähriger 1950 in der DDR verhaftet und bis 1955 im Gulag, anschließend Übersiedlung in die Bundesrepublik.
- Konrad Rayß, 1946 in einem »Besserungsarbeitslager« geboren, nach der Freilassung lebte er mit seiner Mutter in der Verbannung, 1954 Ausreise in die DDR.
- Dr. Meinhard Stark, Historiker
Moderation
Dr. Jens Hüttmann, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur