Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Die Sorge der DDR-Regierung, dass »ihre« Jugend vom bundesdeutschen »Klassenfeind« ideologisch infiziert werden könnte, war übergroß. Gleichzeitig wollten die Jugendlichen in der DDR zumindest durch Musik und Kleidung ihren eigenen Weg zum Erwachsenwerden betonen. Mit den Weltjugendfestspielen 1973 in Ost-Berlin versuchte die SED diese Bedürfnisse für ihre Zwecke zu nutzen. Die Festspiele boten als »Rotes Woodstock« eine Möglichkeit des direkten Kontakts ost- und westdeutscher Jugendlicher, konnten wegen ihrer Größe jedoch nicht vollständig durch die Staatssicherheit der DDR kontrolliert werden. Einen zentralen Beitrag zum innerdeutschen Austausch leisteten auch die bundesdeutschen Jugendreisen in die DDR, die dort von staatlicher Seite nur unter strenger Organisation und Aufsicht geduldet wurden. Wie erlebten sich die Jugendlichen beider deutschen Staaten gegenseitig – waren sie sich fremd und fanden sich »uncool«? Oder gab es wegen Verwandtschaft, gemeinsamer Musikvorlieben und Sprache doch eine gemeinsame Basis? Wie agierten hierbei die Regierungen der beiden deutschen Staaten? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der Veranstaltung diskutiert.
Begrüßung
Dr. Anna Kaminsky | Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Referent
Dr. Stefan Wolle | Historiker, wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums Berlin
Podium
- Konrad Gilges | ehem. Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendringes
- Dr. Michael Herms | ehem. Mitarbeiter der Westabteilung beim Zentralrat der FDJ
- Martin-Michael Passauer | Theologe, Generalsuperintendent i. R. von Berlin
Moderation
Dr. Ulrich Mählert | Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur