Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstraße 66
13055 Berlin
Vor 40 Jahren entledigte sich die DDR-Führung ihres prominentesten Kritikers auf scheinbar elegante Weise: Nach zwölf Jahren Auftrittsverbot in der DDR durfte der Liedermacher Wolf Biermann überraschend zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik fahren. Im Anschluss an sein erstes Konzert wurde der Sänger aus der DDR ausgebürgert – wegen „grober Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten“.
Die Ausbürgerung löste in beiden deutschen Staaten eine Protestwelle aus. Prominente Schriftsteller baten die SED-Führung, die Maßnahme zu überdenken. Viele Künstler schlossen sich dem Brief an. Zur Einschüchterung verhaftete der DDR-Staatssicherheitsdienst den Schriftsteller Jürgen Fuchs sowie die Musiker Gerulf Pannach und Christian Kunert von der Kultband „Renft“. Von der Krise im November 1976 hat sich die DDR nie wieder erholt. Beteiligte erinnerten sich an die damaligen Ereignisse. Im Anschluss gab die 1990 wiedergegründete Gruppe „Renft“ ein Livekonzert.
Die Veranstaltung wurde live übertragen auf: www.facebook.com/StasiGefaengnis