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Podiumsdiskussion | Berlin
Ort der Veranstaltung

Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin

Die Strukturen der DDR-Agrarwirtschaft prägen bis heute die ländlichen Räume in Ostdeutschland. Betriebe sind dort durchschnittlich fünfmal größer als im Westen und stärker agrarindustriell geprägt, Familienbetriebe und bäuerliche Landwirtschaft hingegen sind kaum vorhanden. In der SED-Diktatur wurde die Landwirtschaft nach sowjetischem Modell und ideologischen Vorgaben umgestaltet. Bodenreform, Enteignungen und Zwangskollektivierung hatten die flächendeckende Proletarisierung der Bauern und die Einrichtung Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) zum Ziel. Im Zuge der deutschen Vereinigung profitierten oft alte DDR-Agrarkader von der Privatisierung der agrarindustriellen Betriebe und Flächen. Die übernommenen Strukturen sind heute attraktiv für große Konzerne und Kapitalanleger.

Die fünfte Veranstaltung der Reihe »Deutschland 2.0« im Jahr 2017 fragte nach den Spuren der DDR in der ostdeutschen Landwirtschaft. Es wurde unter anderem untersucht, wie sich personelle und strukturelle Kontinuitäten auf die ländliche Wirtschaft und Gesellschaft auswirken, wie die aktuelle politische Debatte darüber verläuft und welche Zukunft der ländliche Raum im Osten zu erwarten hat.

Begrüßung

Dr. Robert Grünbaum | Stv. Geschäftsführer der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Kurzstatements

Wolfgang Vogel und Georg Janßen

Podium
  • Georg Janßen | Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e. V.
  • Dr. Jens Schöne | Stv. Berliner Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
  • Wolfgang Vogel | Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes e. V.
  • Catherine Wildgans | Rechtsanwältin
Moderation

Catarina Zanner | Antenne Brandenburg

Veranstaltungsreihe Deutschland 2.0. Die DDR im vereinigten Deutschland

Die Veranstaltungsreihe will danach fragen, wo die DDR heute noch zu finden ist und wie die historischen Erfahrungen aus den Zeiten der SED-Diktatur, der deutschen Teilung und dem Wiedervereinigungsprozess für die gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft genutzt werden können. In sechs Gesprächsrunden werden verschiedene Politik- und Gesellschaftsfelder in den Blick genommen, um bekannte, in Teilen eingefahrene Ost-West-Debatten sowie Wiedervereinigungsnarrative zu hinterfragen sowie neue politische und gesellschaftliche Perspektiven auf das heutige Deutschland zu eröffnen.

Alle Termine der Reihe

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Berliner Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Deutsche Gesellschaft e. V.
Thema
Wirtschaft

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