Bundesstiftung Aufarbeitung, Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Die Proteste des Jahres 1968 fanden an Schauplätzen auf der ganzen Welt statt. In Paris, West-Berlin, Rom, New York, Berkeley, Mexiko-Stadt und vielen anderen Orten revoltierte die junge Generation gegen vermeintlich autoritäre Strukturen und gegen den Vietnamkrieg. Durch die gemeinsame Protestkultur entstand bei vielen der Aktivistinnen und Aktivisten das Gefühl, trotz nationaler Unterschiede Teil einer weltumspannenden Rebellion zu sein, die die bisherige Ordnung herausforderte. Denn auch in den Städten der kommunistisch dominierten Welt, in Prag, Warschau oder Belgrad begehrten die Menschen gegen die herrschenden Verhältnisse auf und forderten mehr Freiheit und eine Öffnung der Gesellschaft – letztlich vergeblich. Die Hoffnungen auf eine Demokratisierung wurden durch die gewaltsame Niederschlagung des Prager Frühlings im ganzen Ostblock beendet.
Die fünfte Veranstaltung der Reihe »Das doppelte 1968. Hoffnung – Aufbruch – Protest« versucht zu ergründen, welche Parallelen und Unterschiede es zwischen den verschiedenen Bewegungen und Strömungen der »Ost-68er« und »West- 68er« gab und inwieweit sich damals eine transnationale Protestkultur und -agenda über den Eisernen Vorhang hinweg entwickelte. War Achtundsechzig tatsächlich die erste „globale revolutionäre Bewegung“?
Begrüßung
Dr. Heike Tuchscheerer | Leiterin der Abteilung Politik und Geschichte der Deutschen Gesellschaft e. V.
Impulsvortrag
Prof. Dr. Petra Terhoeven | Georg-August-Universität Göttingen
Podium
- Štěpán Benda | Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor | Berlin
- Prof. Dr. Ingo Juchler | Universität Potsdam
- Günter Nooke | Kuratoriumsmitglied der Deutschen Gesellschaft e. V. | Berlin
- Prof. Dr. Petra Terhoeven | Georg-August-Universität Göttingen
Moderation
Dr. Jacqueline Boysen | Journalistin | Berlin
Der Eintritt ist frei. Interessierte sind herzlich willkommen.
Veranstaltungsreihe Das doppelte 1968. Hoffnung – Aufbruch – Protest
Das Jahr 1968 steht heute für eine bedeutende Zäsur der deutschen und internationalen Nachkriegsgeschichte und als Chiffre für ein Jahrzehnt des Aufbegehrens, der Emanzipation und des gesellschaftlichen Wandels. Während im Westen die Studentenbewegung die gesellschaftlichen Verhältnisse und die bisherigen Autoritäten in Frage stellte und ihren »Marsch durch die Institutionen« antrat, geriet im Osten Europas der Staatskommunismus sowjetischer Prägung durch die Entwicklungen des »Prager Frühlings« in eine tiefe Krise. Die Veranstaltungsreihe »Das doppelte 1968« nimmt 50 Jahre später den vielschichtigen gesellschaftlichen Wandel der 1960er-Jahre in West und Ost, der vor allem durch das Jahr 1968 geprägt wurde, in den Blick. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Aufbegehrens in Politik, Gesellschaft, Alltag und Kultur anhand ausgewählter Themenschwerpunkte behandelt werden.
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