Die Ausstellung „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur” erzählt vom Umgang mit der Geschichte der SED-Diktatur und der staatlichen Teilung seit dem Ende der DDR. Die 20 Tafeln umfassende Schau steht ab September 2023 für die Kultur- und Bildungsarbeit im In- und Ausland zur Verfügung. Die Ausstellung ist ein Beitrag zum Erinnerungsjahr 2024, in dem die doppelte deutsche Staatsgründung 75 und die Friedliche Revolution 35 Jahre zurückliegen.

Informationen und Materialien

Seit ihrem Ende wird die DDR akribisch archiviert, in unzähligen Büchern analysiert, in Ausstellungen musealisiert, auf Podien diskutiert, in Filmen und Theaterstücken neu inszeniert, in Lehrpläne integriert und bei Familienfeiern immer wieder aufs Neue referiert. All dies ist Teil der Aufarbeitung der SED-Diktatur, die bis heute nicht abgeschlossen ist. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung war die Vergangenheit der deutschen Teilung allgegenwärtig. Bis dahin streng geheime Archive wurden herangezogen, um erlittenes Leid zu dokumentieren, Schuld oder Unschuld zu beweisen, die eigene Politik zu legitimieren oder den politischen Gegner zu diskreditieren. Damals wurden Worte neu gebildet oder geprägt, die bis heute Emotionen wecken, wie etwa Evaluation und Abwicklung, Rehabilitierung und Restitution, gaucken, Treuhand, Wendehals, Seilschaft, Jammerossi oder Besserwessi. Geschichte konnte Freud und Leid zugleich bedeuten, etwa wenn ein Wohnhaus oder ein Gartengrundstück wieder den ehemaligen Eigentümern zugesprochen wurde, die von der SED in den Westen vertrieben worden waren. In den 1990er Jahren wurden in Ostdeutschland unzählige Straßen umbenannt. Die meisten Denkmäler und Kunstwerke, die an den untergegangenen Staatssozialismus erinnerten, wurden aus dem öffentlichen Raum entfernt. Während eine wachsende Zahl von Gedenkstätten und -zeichen, Straßen und Plätzen an Opposition und Widerstand sowie an die Opfer der Diktatur erinnert, zieren die Symbole der DDR bis heute so manche Datsche, werden trotzig auf Demonstrationen gezeigt oder zur Verkaufsförderung auf Lebensmittelkonserven gedruckt.

Über den Ort der DDR in der Geschichte von Demokratie und Diktatur in Deutschland wird nach wie vor gestritten. Erst langsam entwickelt sich ein Bewusstsein dafür, dass die vergangene Zeit der Zweistaatlichkeit die gemeinsame Geschichte aller in Deutschland lebenden Menschen ist.

Gedächtnis • Verwirrung • Offenlegung • Störungen • Wisch und weg • Parlamentsarbeit • Unort • Ostprodukte • Gerechtigkeit • Geheimnisse • Bilderstreit • Osttrotz • Lichter • Alltag • Töpfchendebatte • Aneignung • Gleichgewicht

Sie unterrichten an einer Schule, Volkshochschule oder Universität? Sie arbeiten in einer Bibliothek, einem Museum oder einer Gedenkstätte? Dann ist diese Ausstellung genau das Richtige für Sie und Ihre Einrichtung! Ob im Landratsamt oder Rathaus, im Kultur- oder Jugendhaus, in der Schule, in der Kirche, im örtlichen Einkaufszentrum oder in einem Unternehmen – die Ausstellung „Aufarbeitung” ist ein leicht zugängliches Kultur- und Bildungsangebot, das Sie mit wenig Aufwand präsentieren können. Begleiten Sie die Ausstellung mit Zeitzeugengesprächen, Diskussionsveranstaltungen, Buchpräsentationen oder Filmabenden. „Aufarbeitung” ist ein Angebot für Ihren Unterricht, Ihre Kultur- oder Bildungsarbeit – im Inland und in der deutschen Kulturarbeit im Ausland.

Die Autoren der Ausstellung sind der Historiker Dr. Ulrich Mählert von der Bundesstiftung Aufarbeitung und der Historiker und Publizist Stefan Wolle, Wissenschaftlicher Direktor des DDR-Museums Berlin. Sie waren und sind zugleich Akteure dieser Aufarbeitung, wenn auch mit unterschiedlicher generationeller sowie ost-westdeutscher Prägung. Für die Gestaltung zeichnet der Leipziger Grafiker Thomas Klemm verantwortlich.

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde 1998 vom Deutschen Bundestag gegründet. Sie fördert und initiiert bundesweit Projekte, Veranstaltungen und Publikationen, die sich mit der kommunistischen Diktatur in der DDR sowie der deutschen und europäischen Teilung auseinandersetzen. „Aufarbeitung” ist die 17. Plakatausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung, die damit seit 2009 mehr als 25.000 Ausstellungsexemplare für die Kultur- und Bildungsarbeit im In- und Ausland zur Verfügung gestellt hat.

Die Ausstellung „Aufarbeitung” umfasst 20 Tafeln und steht ab September 2023 zur Verfügung. Jede Tafel enthält einen ca. 1.000 Zeichen umfassenden Ausstellungstext von Ulrich Mählert und Stefan Wolle, sechs Fotos oder Faksimiles sowie einen QR-Code, der auf audiovisuelle Begleitmaterialien im Internet verweist. Die Ausstellung ist im Format DIN A1 erhältlich. Darüber hinaus können bei Bedarf großformatige Varianten sowie fremdsprachige Versionen der Ausstellung als Druckdatei angefordert werden. Die Produktion als Roll-up, auf Hartschaumplatten, Textilbanner oder Alu-Dibond erfolgt jeweils vor Ort und auf eigene Rechnung.

Sie planen die Ausstellung bei sich vor Ort zu zeigen? Machen Sie Ihre Geschichte zum Ausstellungsthema! Wir laden Sie dazu ein, die Ausstellung um die Geschichte Ihrer Institution oder um lokal- und regionalgeschichtliche Perspektiven auf eigenen Ausstellungstafeln zu erweitern. Mit unserer Handreichung zur Erstellung von Ergänzungstafeln, können Sie Ihren eigenen Beitrag zur Ausstellung leicht realisieren.

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Die Ausstellung kann ab sofort als Poster-Set im Format DIN A1 gegen eine Schutzgebühr von 40 Euro bestellt werden. Der Preis versteht sich inklusive Mehrwertsteuer und zuzüglich Versandkosten. Die Poster werden von Ihnen erworben, d.h. sie bleiben dauerhaft in Ihrem Besitz und können von Ihnen nach Belieben und entsprechend Ihren örtlichen Möglichkeiten präsentiert werden. Das Poster-Set wird gerollt und in Schlauchfolie verpackt als Paket versandt. Die Rechnungsstellung erfolgt bei Lieferung.

Bestellformular

Bestellungen von bis zu elf Exemplaren erfolgen ausschließlich über das Bestellformular

Rückfragen zum Inhalt der Ausstellung sowie zu Sonderkonditionen bei Abnahme von elf oder mehr Ausstellungsexemplaren richten Sie bitte ausschließlich per E-Mail an ausstellungen@bundesstiftung-aufarbeitung.de.

Technische Angaben
  • Anzahl der Plakate: 20
  • Plakatgröße: DIN A1 (594 x 841 mm)
  • Papierstärke: ca. 135 g/m²

Das Ausstellungssystem ist von Ihnen selbst zu stellen.

Herstellung und Präsentation der Ausstellung

Die Kosten für die Herstellung und Präsentation, ggf. Wanderung Ihrer Ausstellung(sexemplare) sind von Ihnen zu tragen. Sie stellen den Herausgebern Fotos (inklusive der einschlägigen Nutzungsrechte) von und Begleitinformationen zu Ihren Ausstellungspräsentationen sowie Kopien von Medienberichten zur Verfügung, die die Herausgeber u.a. im Bereich Social Media, in Tätigkeitsberichten etc. verwenden können.

Hier können Sie ein Werbeplakat und eine Werbekarte zur Ausstellung herunterladen, Beispieltafeln zur Illustration Ihrer Ausstellungswerbung, das Key-Visual der Schau sowie weitere Materialien für Ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Nutzen Sie den Hashtag #AUFARBEITUNGdieAUSSTELLUNG in Ihrer Social-Media-Arbeit.

Hier finden Sie umfangreiches didaktisches Begleitmaterial zur Ausstellung. Die Handreichungen hat Studiendirektor Dr. Helge Schröder ausgearbeitet. Er ist Fachseminarleiter für Geschichte und Politik an einem Hamburger Gymnasium und Mitarbeiter am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung.

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