Das sogenannte Begrüßungsgeld wurde in der Bundesrepublik an Besucher aus der DDR gezahlt. Es wurde bereits 1970 eingeführt und sollte den wenigen DDR-Bürgern, die die Möglichkeit hatten, in die Bundesrepublik zu reisen, ihren Besuch finanziell erleichtern. Denn die Menschen in der DDR besaßen kaum Westgeld und die DDR-Führung erlaubte nur die Ausführung von maximal 70 DDR-Mark. Daher zahlte die Bundesregierung zunächst zweimal jährlich 30 DM an Besucher aus der DDR. Als die DDR das Limit der Bargeldmitnahme im Jahr 1987 senkte, änderte auch die Bundesregierung ihre Bestimmungen und zahlte nun einmal pro Jahr 100 DM pro Besucher. Mit der Öffnung der Grenze ab dem 9. November 1989 reisten plötzlich Millionen DDR-Bürger in den Westen. Allein in den ersten vier Tagen wurden 4,5 Millionen Besuchsvisa ausgestellt. Der Andrang auf das Begrüßungsgeld war riesig. In West-Berlin waren die Banken, die das Geld auszahlten, sogar nachts geöffnet. Da das Geld ursprünglich nur für wenige Besucher gedacht war und die Kosten im Herbst 1989 auf schätzungsweise 3 Mrd. DM anstiegen, wurden die Auszahlungen zum 31.12.1989 eingestellt.