Helmut Kohl, Bundeskanzler von 1982 bis 1998, sagte in seiner Fernsehansprache zum Tag der Deutschen Einheit am 3.10.1990: „Durch unsere gemeinsamen Anstrengungen, durch die Politik der Sozialen Marktwirtschaft werden schon in wenigen Jahren aus Brandenburg, aus Mecklenburg-Vorpommern, aus Sachsen, aus Sachsen-Anhalt und aus Thüringen blühende Landschaften geworden sein.“ Seither wird darüber diskutiert, inwieweit Kohls Aussage Realität geworden ist. Die Erfolge der Vereinigung sind unübersehbar. Viele Menschen empfanden Kohls Vision aber auch als leeres Versprechen. Denn in Ostdeutschland zeigten sich neben den Erfolgen der Einheit auch die negativen Folgen der Umbruchszeit, wie die starke Arbeitslosigkeit und der Weggang vieler Menschen aus dem Osten. Schaut man aber beispielsweise auf den Umweltschutz, kann durchaus von einem „Aufblühen ostdeutscher Landschaften“ gesprochen werden. Denn in der DDR war die Umweltverschmutzung ein großes Problem: Die Luft war stark verunreinigt, Gewässer belastet und der Braunkohletagebau hatte ganze Landschaften zerstört. Nach dem Fall der Mauer organisierten ost- und westdeutsche Umweltschützer gemeinsam neue Schutzmaßnahmen. Andere Beispiele für ein Aufblühen können in Stadtsanierungen und dem Aufbau neuer Infrastrukturen gesehen werden. Über „blühende Landschaften“ kann also in Bezug auf ganz verschiedene Gebiete und Themenfelder kontrovers diskutiert werden.
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Mehr zum Thema Umweltverschmutzung in der DDR und Maßnahmen, die 1990 dagegen unternommen wurden, könnt ihr auf unserem Webportal „Aufbruch und Einheit. Die letzte DDR-Regierung“ nachlesen.