In der Nacht vom 9. zum 10. November 1989 fiel die Berliner Mauer unter dem Druck der Massendemonstrationen auf den Straßen der DDR. Am Abend des 9. Novembers gegen 19 Uhr hatte Günther Schabowski, Mitglied des Zentralkomitees der SED, auf einer internationalen Pressekonferenz nur eine neue Regelung für Reisen in den Westen bekannt geben wollen. Durch dieses Zugeständnis wollte die SED-Führung auf die anhaltende Massenflucht aus der DDR reagieren und ihre Macht absichern. Eigentlich musste man laut dem neuen Reisegesetz noch immer einen schriftlichen Antrag stellen, um auszureisen. Die Erklärungen Schabowskis wurden jedoch so verstanden, dass Reisen ab sofort formlos möglich wären. Noch am selben Abend strömten tausende Bürger Ost-Berlins zu den Grenzübergängen. Am Kontrollpunkt Bornholmer Straße standen um 23 Uhr fast 20.000 Menschen. Eine halbe Stunde später kapitulierten die Grenzbeamten, die bis dahin noch nicht über die neue Regelung informiert waren. In den folgenden Tagen wurden die Grenzübergänge in Berlin und entlang der innerdeutschen Grenze wieder geöffnet. Der Sturz der Berliner Mauer wurde nicht nur ein Symbol für das Ende der SED-Diktatur, sondern auch für das Ende des Kalten Krieges sowie der Teilung Deutschlands und Europas.
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