Illustration einer Montagsdemo. Auf Transparenten ist zu lesen: "Demokratie Jetzt!", "Freie Wahlen" und "Stasi in die Volkswirtschaft!"
#03 Montagsdemo

Ab dem Sommer 1989 protestierten immer mehr Menschen in der DDR öffentlich gegen das SED-Regime und forderten Freiheitsrechte wie das Recht auf freie Wahlen, Meinungs- oder Reisefreiheit. In der Leipziger Nikolaikirche versammelten sich schon seit 1981 zunächst kleinere Friedens-, Umwelt- und Menschrechtsgruppen. Am Montag, dem 4. September 1989, trafen sich etwa 1.000 Menschen nach dem traditionellen Friedensgebet auf dem Platz vor der Nikolaikirche in der Leipziger Innenstadt. Diese öffentlichen Versammlungen fanden von nun an regelmäßig statt und wurden immer größer. Am 2. Oktober 1989 waren es schon 20.000 Menschen, die friedlich demonstrierten. Als die Volkspolizei Teilnehmer festnahm und 19 Personen zu Haftstrafen verurteilt wurden, wuchs die Empörung. Immer mehr Menschen schlossen sich jetzt den Protesten an. Die Kundgebungen weiteten sich in der Folge auch auf andere Städte in der DDR aus. Hunderttausende gingen mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ im ganzen Land auf die Straßen. Die Protestwelle der „Montagsdemonstrationen“ leitete so im Herbst 1989 das Ende der SED-Herrschaft ein.

Bilder von den Demonstrationen im Herbst 1989 findet Ihr in unserer Mediathek.