17. Juni 1953 und Herbst '89

Die Themenblätter für den Unterricht rücken den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR in einen Zusammenhang mit der Friedlichen Revolution im Jahre 1989 in der DDR. In der Vorgeschichte des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 zeigen sich mehrere Ursachen für die Protestbewegung, die an diesem Tag in über 700 Orten der DDR mit weit über einer Million Teilnehmern kulminierte. Zu den Ursachen gehören die zunehmenden Repressionen gegen die Bevölkerung, die vorangetriebene Kollektivierung der Landwirtschaft sowie Versorgungsengpässe mit Konsumgütern aller Art. Die innerdeutsche Grenze war mit einer Sperrzone abgeriegelt worden, tausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Mitglieder der evangelischen Jungen Gemeinde wurden verfolgt, die Strafjustiz insgesamt verschärft. All dies waren Bausteine für die zunehmende Unzufriedenheit mit dem SED-Regime, die sich durch zunächst angekündigte Normenerhöhungen - faktisch eine drastische Lohnkürzung - noch weiter gesteigert hatte. Und so forderten die Menschen bei den Streiks und Demonstrationen am 17. Juni den Rücktritt der Regierung, freie Wahlen und die Einheit Deutschlands.
Die Forderungen während der Friedlichen Revolution 1989 glichen sich in vielen Punkten: Rücktritt der Regierung, freie Wahlen und die Einheit Deutschlands, als aus der Losung "Wir sind das Volk" "Wir sind ein Volk" wurde. 1953 hatte die DDR noch die sowjetische Unterstützung, um den Aufstand niederzuschlagen, 1989 fehlte sie. Die friedlichen Massenproteste über Wochen und Monate im Herbst 1989 brachten die SED-Diktatur zu Fall.