Kurzbeschreibung
1983 erfand Martin Böttger das Brettspiel Bürokratopoly, das sich schnell im politischen Untergrund der DDR verbreitete. Auf spielerische Weise und mit viel Ironie wurden mithilfe dieses Spiels die Machtstrukturen des SED-Regimes offengelegt und kritisiert. Anders als bei Monopoly geht es bei Bürokratopoly nicht um Geld, sondern um die skrupellose Erlangung von Macht, die zur Not durch Betrug, Denunziationen und Korruption erkämpft wird. Ziel von Bürokratopoly ist der Aufstieg vom einfachen Arbeiter zum Generalsekretär. 2014 wurde das Spiel vom DDR-Museum in Zusammenarbeit mit den Betreibern der Webseite „Nachgemacht – Spielekopien aus der DDR“ und „capito – Agentur für Bildungskommunikation“ neu aufbereitet und für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gefördert wurde das Projekt maßgeblich von der Stiftung Aufarbeitung sowie den Landesbeauftragten für Stasi-Unterlagen in Berlin und Sachsen und dem Verein Spiel des Jahres e.V.
Didaktische Aufbereitung
Die Unterrichtsmaterialien von Bürokratopoly bestehen aus vier Arbeitsblättern mit Arbeitsaufträgen für die Schülerinnen und Schüler und sind inhaltlich an dem Brettspiel orientiert. Die Arbeitsblätter beschäftigen sich mit den Schwerpunkten „Demokratie“, „Verfassung und Wirklichkeit“, „Rezension und Debatte“ sowie „Opposition“. Die SchülerInnen werden angeregt, ihre Meinung zum Spiel in Form einer Rezension zu äußern oder mithilfe von bildlichen Darstellungen ihre Vorstellung von Demokratie auszudrücken. Auf einem Überblicksbogen befinden sich weitere Anregungen und Zusatzaufgaben. Informationen zum Spiel, Hinweise für Lehrer und Videos mit Zeitzeuge Martin Böttger finden sich auf www.buerokratopoly.de.