Das ehemalige Jugoslawien

In Folge des Ersten Weltkrieges entstand 1918 das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen: Jugoslawien. Von Anfang an war der Staat durch Autonomiebewegungen geprägt: großserbische Nationalisten befanden sich in einem dauernden Konflikt mit nach Unabhängigkeit strebenden Teilstaaten. 1941 zerbrach der erste jugoslawische Staat - ausgelöst auch durch den Überfall und die Besetzung durch Nazi-Deutschland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Jugoslawien als sozialistischer Bundesstaat mit sechs Teilrepubliken neu gegründet. In den 1980er Jahren drängten erneut großserbische Bestrebungen nach Vorherrschaft hervor. Es gab allerdings auch Gegenbewegungen, vor allem in Slowenien und Kroatien. Beide Teilrepubliken traten 1991 aus dem Staatsverband aus, 1992 folgte Bosnien-Herzegowina. Die jugoslawische Zentralregierung reagierte auf die Austritte mit militärischen Aktionen in den abtrünnigen Republiken. Ein blutiger Bürgerkrieg begann.
Das Unterrichtsmaterial ermöglicht einen Einblick in die Geschichte Jugoslawiens, vor allem im Hinblick auf seine Bedeutung im Ost-West-Konflikt und als scheinbare Alternative zum Stalinismus. Der Zerfall des Staates in den neunziger Jahren wird ebenfalls ausführlich beleuchtet.