Kurzbeschreibung

Im Mai 1952 beschloss die DDR-Führung die Errichtung eines Sperrgebiets an der innerdeutschen Grenze. In der mehrere Kilometer umfassenden Sperrzone bestanden von da an erschwerte Lebensbedingungen. Das SED-Regime begann damit, aus diesem Gebiet aus ihrer Sicht "unzuverlässige" Personen zwangsweise auszusiedeln. Unter dem Titel "Aktion Ungeziefer" wurden allein im Raum Thüringen 1952 mehr als 3500 Menschen gegen ihren Willen in andere Landesteile der DDR gebracht. Nach dem Mauerbau wurde unter dem Titel "Aktion Kornblume" diese Maßnahme erneut durchgeführt. Insgesamt wurden in Thüringen dadurch 30 Ortschaften komplett von der Landkarte gelöscht.
Das Arbeitsheft enthält sowohl einführende Texte (zur Demarkationslinie/deutsch-deutschen Grenze, zur Bürokratie der Zwangsaussiedlung und zum Menschenbild der DDR ) als auch umfangreiche Dokumente (zeitgenössische Presseberichte, Gesetze und Verordnungen der DDR, Archivdokumente zu Einzelfällen. Außerdem enthält das Heft eine Zeittafel. Ein umfangreicher Teil des Heftes widmet sich konkreten Schicksalen von Zwangsausgesiedelten. Ihre Geschichten können anhand von Texten und Dokumenten nachvollzogen werden. Außerdem werden die geschleiften Orte Billmuthausen, Leitenhausen und Erlebach in kurzen Beiträgen vorgestellt. Abschließend wird ein Überblick über die Rehabilitierung von Zwangsausgesiedelten nach 1990 geboten.

Didaktische Aufbereitung

Welche Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit dem Thema Zwangsaussiedlungen sich im Unterricht ergeben, werden in einem eigenen Beitrag dargelegt. Dazu wird die Relevanz aus dem Lehrplan zusammengefasst und mit geforderten Lern- und Arbeitstechniken verknüpft. Das Arbeitsheft konzentriert sich dabei auf die Möglichkeiten der Oral History (Befragung von Zeitzeugen) und die Arbeit mit schriftlichen Quellen. Der in dem Heft dokumentierte Einzelfall eines Zwangsausgesiedelten wurde aus von einer Schulklasse aus einem Archiv rekonstruiert. Diese Form der Recherche und Zusammenstellung dient als Beispiel, das sich für Projekte anderer Schulklassen empfiehlt.

Cover des Arbeitshefts "Der totgeschwiegene Terror. Zwangsaussiedlung in der DDR"
Herausgeber/Institution
Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien; Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit
Bibliographische Angabe
Der totgeschwiegene Terror. Zwangsaussiedlung in der DDR. Hrsg. vom Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien. 2. Aufl. Erfurt 2006.
Preis
0,00EUR
Verwendbar für Klassenstufe
11-13
5-10
Verwendbar im Unterrichtsfach/in den Unterrichtsfächern
Geschichte
Material behandelt folgende(s) Jahrzehnt(e)
1950er
1960er