Kurzbeschreibung

Seit Anfang der 1980er Jahre trat die Opposition in der DDR stärker und selbstbewusster auf. Insbesondere der "Helsinki-Prozess" bestärkte sie: Die DDR hatte 1975 die Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) mitunterzeichnet. In der Schlussakte waren auch die Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten wie Gedanken-, Gewissens-, Religions- oder Überzeugungsfreiheit sowie die Erleichterung von menschlichen Kontakten über die Blockgrenzen hinweg enthalten. Diese von der DDR und anderen osteuropäischen Staaten unterzeichneten Rechte waren Grundlage für die Bildung zahlreicher Menschenrechts- und Oppositionsgruppen in der DDR und Osteuropa.
Friedensgruppen bildeten sich unter dem Dach der Kirche. Die Oppositionellen bildeten Netzwerke und erreichten damit immer mehr Menschen, die mit der SED-Diktatur unzufrieden waren. Bei den Kommunalwahlen in der DDR am 7. Mai 1989 überprüften Bürgerrechtler die Wahlergebnisse und stellten umfangreiche Wahlfälschungen und Betrug fest. Im Sommer 1989 erfasste eine seit dem Mauerbau 1961 nicht gekannte Fluchtwelle die DDR. Tausende DDR-Bürger flüchteten in Botschaften der Bundesrepublik Deutschland im sozialistischen Ausland und baten zu Tausenden um Asyl. Im Herbst kam es in zahlreichen Städten der DDR zu Montagsdemonstrationen gegen die Regierung, weitere Oppositionsgruppen gründeten sich. Ausreisebewegung und Massenproteste stürzten schließlich das SED-Regime. Die Regierung musste zurücktreten. Am 9. November wurden die Grenzen geöffnet, die Mauer war gefallen. Die Demonstrationen gingen weiter.  Aus den Rufen "Wir sind das Volk!" wurde noch im Jahre 1989 die Forderung nach der deutschen Einheit: "Wir sind ein Volk!".
Im März 1990 gab es die einzigen freien Wahlen in der DDR. Noch nicht einmal ein Jahr nach dem Fall der Mauer trat die DDR der Bundesrepublik bei - die Deutsche Einheit konnte gefeiert werden. Mit der Deutschen Einheit mussten ab dem 3. Oktober 1990 die Verwaltung, Wirtschaft und Politik auf das System der Bundesrepublik Deutschland umgestellt werden. Diese Aufgabe konnte nicht "über Nacht" erledigt werden. Der Stand der deutschen Einheit nach 1990 ist somit ein wichtiges Thema für den Unterricht. In den vorgeschlagenen Unterrichtseinheiten soll daher die Geschichte des Mauerfalls vermittelt und der Stand der deutschen Einheit diskutiert werden. Wie war die Entwicklung der DDR in ihrer letzten Phase? Wie kam es zum Mauerfall? Dabei werden die Ursachen und der Verlauf von Mauerfall und Vereinigung dargestellt sowie die innen- und außenpolitischen Dimensionen erläutert.

Didaktische Aufbereitung

Methodisches Ziel der Unterrichtseinheiten ist es, dass die Schüler Karikaturen als Quellengattung beschreiben und interpretieren und Vertragstexte als Quellen kennenlernen und damit arbeiten können. Zudem wird vermittelt, wie das Internet als Recherchemedium - mit seinen Möglichkeiten und Grenzen - genutzt werden kann. Dafür wird ein Verlaufsplan für insgesamt etwa 12 Unterrichtsstunden vorgelegt, der die einzelnen Inhalte, Formen des Unterrichts und dafür benötigten Medien benennt. Zu den Unterrichtseinheiten gibt es kurze Einführungen und einen Vorschlag für Leitfragen. Sie sind zu Arbeitsblättern zu den Themen "Die Mauer in den Köpfen", "Der Fall der Mauer", "Der Nationalfeiertag 3. Oktober", "Ostalgie", "Nationales Stimmungsbild: Auf dem Weg zur Einheit?" sowie "Die Wiedervereinigung" zusammengefasst. Schließlich wird ein Arbeitsblatt mit Kriterien zur Beurteilung von Informationsquellen im Internet angeboten.

Aufgeschlagenes Buch vor einer Bücherwand
Herausgeber/Institution
Lehrer-online.de
Bibliographische Angabe
Lothmann, Nicole/Schröder, Regina/Schröder, Ute: Deutschland - einig Vaterland? www.lehrer-online.de/dyn/230235.htm, 04.10.2005
Preis
0,00EUR
Verwendbar für Klassenstufe
11-13
Verwendbar im Unterrichtsfach/in den Unterrichtsfächern
Geschichte
Material behandelt folgende(s) Jahrzehnt(e)
1980er
1990er