Solche oder ähnliche Aussagen hat jeder schon gehört. Mehr als 35 Jahre nach dem Ende der DDR nimmt die Legendenbildung rund um die vermeintlichen sozialen Wohltaten der DDR wieder merkbar zu. Ob biografisch und alltagsgeschichtlich gefärbte Erinnerungen oder popkulturell und scherenschnitthaft verkürztes Wissen über das Leben in einer Diktatur – die Verkürzung von Informationen in den Sozialen Medien bietet viele Anknüpfungspunkte für den populistischen und manipulativen Einsatz. So kann leicht der Eindruck entstehen, ohne Mauer und Stasi wäre die DDR einfach ein Staat wie die Bundesrepublik gewesen.

Wie können Schülerinnen und Schüler Kompetenzen für eine differenzierte Auseinandersetzung mit gängigen DDR-Narrativen an die Hand gegeben werden? Ausgehend von aktuellen Beispielen aus den (sozialen) Medien, zeigen wir gängige Mythen auf, dekonstruieren diese und ordnen sie sowohl historisch als auch in aktuelle Debatten ein. 

Aufbau und Ziele

Die modular aufgebaute Online-Fortbildung für Lehrkräfte und Multiplikatoren setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der Grundlagenteil gibt einen Überblick über aktuelle Forschungsstände und stellt Bezüge zum Lehrplan her. Der zweite, thematische Teil bietet eine historische Einordnung über wichtige Aspekte des gewählten Themas. Zum anderen geben praxisnahe Anregungen, die Möglichkeit zur Auseinandersetzung und Diskussion im Unterricht.

Ziele der Fortbildung für Lehrkräfte sind
  • Zentrale Begriffe der Geschichte sowie die Ausdifferenzierung von Erinnerungen über das biografische und familiäre Gedächtnis zu vermitteln.
  • Jugendliche dazu befähigen vor der Folie der DDR den Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur benennen und verstehen zu können.
  • Vereinnahmung von Geschichte für politische Zwecke zu erkennen und Medienkompetenz zu entwickeln.
  • Multiperspektivität von Geschichte, Standortgebundenheit/Perspektive zu verstehen und unterschiedliche Narrative zur DDR zu erkennen und dekonstruieren.  
  • Entwicklung von Methoden zur kritischen Auseinandersetzung mit historischen Quellen und aktuellen Medienberichten im Unterricht.
Diese Schwerpunkte bieten wir an

Warum spricht man vom Ein-Parteien-Staat, wenn doch auch in der Volkskammer mehrere Parteien vertreten waren? Ist ein Vergleich mit der Parteienlandschaft heute legitim? Warum sind Wahlen heute demokratischer und was ist eine fliegende Wahlurne? Wie sieht die Volksvertretung einer Demokratie aus? Das Modul widmet sich problematischen Vergleichen des Wahl- und Parteiensystems in einer Diktatur und einer liberalen Demokratie. 
 

Wenige Slogans unterliegen so starken Deutungskämpfen wie die eng mit der Friedlichen Revolution verbundene Mahnung „Wir sind das Volk“.  Aber wer ist damit gemeint? Und wer nicht? Führte die Friedliche Revolution zwangsläufig zur Wiedervereinigung? Und was war an ihr eigentlich friedlich? Wir nehmen ein paar verkürzte und irreführende Annahmen über die Montagsdemonstrationen und deren Akteure genauer in den Blick. 

Hartnäckig hält sich die Behauptung, die DDR habe allgemein das bessere Bildungssystem gegenüber der Bundesrepublik gehabt. Schließlich sei das finnische Bildungssystem, das seit Jahren im Pisa-Ranking oben steht, dem DDR-Bildungssystem nachempfunden. Was ist dran an der Behauptung und waren die Bildungschancen gleich verteilt?

Das moralisch bessere Deutschland? Die Behauptung, die DDR habe die NS-Vergangenheit grundlegender aufgearbeitet als die Bundesrepublik und sei per se antifaschistisch, hört man immer wieder. Aber was davon stimmt? Welche Funktion erfüllt dieser Mythos und wie sah die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der NS-Zeit wirklich aus? Wirkt davon etwas bis in die Gegenwart nach? 

Termine 2025 

Sie haben Interesse an der Fortbildung? Wir führen diese mit wechselnden Schwerpunkten zweimal im Jahr durch. 

Kommende Fortbildungen

Keiner der Termine passt? 

Interesse ist da, aber der Termin passt bei Ihren Lehrkräften nicht? Findet sich eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern, bemühen wir uns um einen gesonderten Termin. Schreiben Sie uns eine E-Mail mit dem gewünschtem Themenschwerpunkten an schule@bundesstiftung-aufarbeitung.de

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