Der Film beleuchtet den Prozess der Entnazifizierung von 1945 bis in die Mitte der 1960er Jahre und offenbart die politische Instrumentalisierung ehemaliger NS-Täter durch den SED-Staat. Obwohl die DDR Antifaschismus offiziell zum zentralen Staatsprinzip erhob, sah die Realität anders aus: Das MfS integrierte Altnazis, nutzte sie als Informanten und sammelte belastendes Material über Westdeutsche. Holocaust und NS-Verbrechen blieben weitgehend ausgeblendet, während Antifaschismus primär als kommunistischer Widerstand verstanden wurde. Die Dokumentation zeigt eindrücklich, wie politische Instrumentalisierung, die Integration alter NS-Kader und ideologische Kontrolle das Bild des DDR-Antifaschismus prägten.
45 Min., 2. Auflage 2017, Andreas Kuno Richter und Tom Franke
Zwei Filme auf einer DVD – inkl. umfangreiche Zeitzeugeninterviews als Bonusmaterial
Oktober 1987 überfallen Skinheads nach einem Konzert die Ostberliner Zionskirche, greifen Besucher an und skandieren antisemitische und nationalistische Parolen. Staatssicherheit und Polizei greifen nicht ein, im Prozess werden zunächst milde Strafen verhängt, bis Honecker sie verdoppelt. Die DDR stellt so ihr antifaschistisches Selbstbild wieder her, ohne die Ursachen rechtsradikaler Jugendkulturen zu hinterfragen. Die Dokumentation beleuchtet die Entwicklung von Opposition, subkulturellen Strömungen und Neofaschismus in den 1980er Jahren.
45 Min., 2. Auflage 2017, Andreas Kuno Richter und Tom Franke
Zwei Filme auf einer DVD – inkl. umfangreiche Zeitzeugeninterviews als Bonusmaterial