Frank Kell, geboren 1990, studierte Geschichte und Philosophie in Dresden, Heidelberg und Mannheim. In seiner Masterarbeit beschäftigte er sich mit dem politischen Denken der DDR-Bürgerrechtsbewegung. Nach dem Studium war er als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Geschäftsstelle des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) tätig. Seine Promotion wird von Prof. Dr. Julia Angster (Mannheim) betreut.

Arbeit und Gemeinschaft. Betriebsvereine in Nordthüringen und die Erosion eines Gesellschaftskonzepts in Ostdeutschland nach 1989/90

Das Projekt untersucht die kulturellen Folgen der Deindustrialisierung in Ostdeutschland. Im Zentrum stehen Betriebsvereine in Nordthüringen, die nach 1989/90 an den Standorten ehemaliger VEB entstanden. Das Erkenntnisinteresse zielt auf die prägenden Ordnungsvorstellungen ehemaliger Industrie- und Bergarbeiter: Was für ein Gesellschaftskonzept einte diese Akteure und wo liegen die historischen Wurzeln ihrer Denk- und Handlungsmuster? Ziel der Studie ist es, postsozialistische Sinnwelten in Ostdeutschland anhand lokalgeschichtlicher Befunde zu historisieren und damit einen Beitrag zur Problemgeschichte der Gegenwart zu leisten. Mein Deutungsangebot sieht die Vereine als eine nostalgische Formation des Umbruchs, an der sich die die Erosion eines auf Arbeit- und Gemeinschaftsvorstellungen beruhenden Gesellschaftskonzepts zeigen lässt.

Beschreibung des Dissertationsthemas von Frank Kell