Annette Müller-Spreitz, 1980 in Zwickau geboren, studierte in Leipzig Kunstgeschichte, Germanistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft; 2004−2007 dort Mitarbeit am Forschungsprojekt „Historische Wahrnehmungsformen in Bild und Text“. 2006–2009 für die Kunstsammlung der Sparkasse Leipzig und danach für die Wismut GmbH kunsthistorisch tätig; Publikationen zur Wismut-Kunst. Promotion an der Universität Leipzig bei Prof. Dr. Frank Zöllner.

Autonomie und Anpassung: Die Bildtitel bei Wolfgang Mattheuer 1950 bis 1990

Der Titel, den ein Künstler seinem Bild gibt, ist ein Schlüssel: Er öffnet den Zugang zur Selbstdeutung des Künstlers und zu dessen Interpretationsleitung für den Betrachter. Beides verkompliziert sich in staatlich gelenkten Kunstsystemen wie dem der DDR. Bildthemen sollen dort ideologische und kulturpolitische Funktionen erfüllen. Der Maler, Grafiker und Bildhauer Wolfgang Mattheuer (1927-2004), ein kritischer Zeitgenosse in der DDR, wollte dagegen inhaltlich-thematisch Anstoß über das Ästhetische hinaus geben, wie er 1989 in seinem Tagebuch schrieb. Seine als hintergründig verstandenen Titel werden in der Arbeit als „Schlüssel zum Bild“ interpretiert und deren literarische und zeitgeschichtliche Assoziationsräume hinterfragt.

Veröffentlichung

Die Promotion ist 2018 unter dem Titel „Autonomie und Anpassung: Die Bildtitel bei Wolfgang Mattheuer 1950 bis 1990“ im Leipziger Universitätsverlag erschienen.

Cover der Publikation Die Bildtitel bei Wolfgang Mattheuer
© Leipziger Universitätsverlag

Verlag: Leipziger Universitätsverlag

ISBN: 978-3-96023-153-0

387 Seiten

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