Balthasar Dusch, geboren 1993 in Regensburg, studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Regensburg, später mittlere und neuere Geschichte an der Universität Leipzig, davon ein Semester an der Belarussischen Staatlichen Universität Minsk. Es folgten Anstellungen an der Fernuniversität Hagen und dem Bundestag. Seit 2019 ist er als Mitarbeiter für Erschließungsprojekte beim Archiv Bürgerbewegung Leipzig tätig. Er promoviert bei Prof. Dr. Alfons Kenkmann in Leipzig.

„Du kennst doch den westdeutschen Bundesbürger. Der schenkt uns nichts.“ Hafterfahrungen & Anerkennungskämpfe – zur Ent-
stehung und Krise der Vereinigung der Opfer des Stalinismus 1950 bis 1979

Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) gründete sich 1950 in Westberlin. Aus einem Zusammenschluss v.a. ehemaliger Speziallagerinsassen entwickelte sich innerhalb weniger Jahre ein tausende Mitglieder zählender und in der gesamten Bundesrepublik vertretener Verein. In ihm organisierten sich ehemals in der SBZ/DDR politisch Inhaftierte bzw. deren Angehörige. Während die VOS in den 1950er-Jahren stetig an Mitgliedern und politischem Einfluss gewann, schwand beides im Verlauf der 1960er und 1970er-Jahre. Das Promotionsprojekt untersucht die auslösenden organisationssoziologischen Faktoren, verbindet diese mit biografischen Fallbeispielen und nimmt die Rolle von Frauen und als Jugendlichen Inhaftierten in den Blick.

Beschreibung des Dissertationsthemas von Balthasar Dusch