Zeitungsartikel mit der Überschrift "Beobachter der DDR nach Namibia verabschiedet"
© Bundesarchiv: Barch, Bild 183-1989-1011-026/Bernd Settnik

Dort waren sie für sechs Monate bis März 1990 Teil der Friedensmission der Vereinten Nationen für den Unabhängigkeitsprozess Namibias, die dort freie Wahlen herbeiführte und Namibia den Weg in die Unabhängigkeit von Südafrika ebnete. 

Auch bundesdeutsche Polizeibeobachter waren Teil dieser UN-Mission. Sie verrichten in der ehemaligen deutschen Kolonie noch vor dem Mauerfall unter neutraler Flagge der UN mit ihren Kollegen aus der DDR gemeinsam ihren Dienst - symbolisch eine vorgezogene deutsche Einheit im afrikanischen Busch. Beide deutsche Staaten entsandten auch Wahlbeobachter nach Namibia. Während es für die DDR der erste und einzige Blauhelmeinsatz bleiben sollte, war es für die BRD der erste militärisch anmutende Auslandseinsatz nach 1945 und der erste Schritt zur Teilnahme an weiteren UN-Missionen in Afrika in den folgenden Jahren (u.a. Somalia, Ruanda, Westsahara). Namibia wurde schließlich am 21.3.1990 unabhängig; am 22.3.1990 eröffnete die DDR in Windhuk ihre weltweit letzte Botschaft.

Literaturtipp: Daniel Lange: Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille. Die Polizeiliche Beobachtereinheit der DDR in Namibia (1989/90), Schkeuditzer Buchverlag

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