Auf dem Höhepunkt dieser Kooperation trat die Fußballelf der DDR 1966 schon einmal in Karl-Marx-Stadt vor damals 18.000 Zuschauern zu ihrem ersten offiziellen Länderspiel gegen Ägypten an (Ergebnis: 6:0) und absolvierte 1967 auch vier Freundschaftsspiele in Ägypten. 1969 folgten zwei weitere Länderspiele in Rostock und Kairo, die symbolisch für die am 10. Juli 1969 erfolgte diplomatische Anerkennung der DDR durch Ägypten standen.
Während für viele Sportarten nach der Konzentration des Leistungssports der DDR auf medaillenträchtige Disziplinen ab 1969 Afrika-Reisen aus Kostengründen tabu waren, blieb ihre Nationalmannschaft im öffentlichkeitswirksamen Fußball im “fußballverrückten” Afrika aktiv, so mit Spielen in Tunesien, Algerien und Marokko. Nachdem die DDR-Auswahl am 13. Februar 1989 in Kairo Ägypten mit 4:0 geschlagen hatte, folgte am 11. April 1990 das Rückspiel erneut in Karl-Marx-Stadt.
Doch das mit Ausnahmeathleten wie Matthias Sammer, Uwe Rösler oder Lokalmatador Rico Steinmann gespickte Team der zerbröselnden DDR wollten nun nur noch 1000 Zuschauer sehen. Danach bestritt die Nationalelf bis September 1990 noch drei Auswärtsspiele - in Schottland, Brasilien und Belgien.
Turnschuhdiplomatische Kalenderblätter zur Sport- und Afrikapolitik der DDR von und mit Dr. Daniel Lange