Daher plante der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB) 1963; DDR-Kletterer sollten mit Expeditionen u.a. in den Anden „den größtmöglichen auslandspropagandistischen Nutzen und Widerhall in breiten Kreisen der internationalen Öffentlichkeit” erreichen.
Doch das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten riet dem DTSB stattdessen zu einer Ostafrika-Expedition. Denn dort erkannte Sansibar vor seiner Fusion mit Tanganjika (im April 1964 zu Tansania) die DDR im Februar 1964 kurzzeitig an. Sansibars Scheich Obeid Karume gab sich sozialistisch und legte zeitweise gar die Kontakte zur Bundesrepublik auf Eis. 1965 gewährte Tansania der DDR ein Generalkonsulat in Daressalam und ein Konsulat auf Sansibar (zur diplomatischen Anerkennung kam es erst 1972). Diese revanchierte sich u.a. mit dem Aufbau des sansibarischen Geheimdienstes durch die Stasi.
Und so kam es, dass im Juli 1968 DDR-Alpinisten den Kilimandscharo erklommen. Einerseits ließ sich damit bei Tansanias Präsident Julius Nyerere die DDR bewerben, dem man ein Suhler Jagdgewehr schenkte. Zudem ließ sich in Abgrenzung zur Bundesrepublik die „koloniale Verblendung“ der deutschen Erstbesteiger des Kilimandscharo von 1889 im früheren Deutsch-Ostafrika anprangern, dessen Gipfel bis 1964 „Kaiser-Wilhelm-Spitze“ hieß. Schließlich ergaben sich daraus stärkere Bemühungen um das Nationale Olympische Komitee Tansanias, weshalb 1969 gar der BFC Dynamo dorthin reiste. Doch das ist schon wieder eine andere Geschichte der Afrika-Beziehungen des DDR-Sports.
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