Die DDR-Damen trafen dabei in der Gruppenphase im letzten ostdeutsch-afrikanischen Länderspiel am 24. November 1990 auf die Auswahl Angolas, womit historische Hintergründe einhergingen.
Nach Angolas Unabhängigkeit 1975 hatten sich die seit 1960 existenten Verbindungen der SED und somit der DDR zur Volksbewegung zur Befreiung Angolas (MPLA) intensiviert, was auch den Sport betraf. Kontakte entstanden auf der Ebene der Nationalen Olympischen Komitees, im Armeesport, über Fortbildungen an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) oder mit angolanischen Sportoffiziellen beim international geprägten Turn- und Sportfest in Leipzig. DDR-Trainer entwickelten im vom Bürgerkrieg gezeichneten Angola im Schwimmen, der Leichtathletik und auch im Handball erste Sportstrukturen.
Vor olympischen Spielen absolvierten angolanische Athleten ihre Wettkampfvorbereitung in der DDR und nahmen dabei an renommierten Veranstaltungen teil (so im Boxen beim Chemie-Pokal in Halle oder beim internationalen Tag der Leichtathletik in Potsdam). Eine wichtige Rolle spielten dabei Trainingslager, die Nationalteams Angolas in der thüringischen Sportschule Bad Blankenburg durchführten. Mehrfach trainierten dort auch Angolas Handball-Damen. Das direkte Duell 1990 in Südkorea entschied die DDR-Auswahl mit 28:16 genauso für sich wie auch das letzte deutsch-deutsche Aufeinandertreffen auf internationalem Parkett nur wenige Tage später.
Im Spiel um WM-Bronze hatte das bundesdeutsche Frauenteam gegen die Damen aus der nunmehrigen ex-DDR mit 19:25 das Nachsehen. Mehr über die Afrika-Beziehungen des DDR-Sports im Buch zur Serie, bestellbar über Turnschuhdiplomatie.de
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