Titelblatt der Zeitung Neues Deutschland vom 28.6.1987 mit der Titelgeschichte: "Nationales Fest der Körperkultur und des Sports der DDR wurde in Leipzig feierlich eröffnet"
Titelblatt Neues Deutschland vom 28.7.1987

Die mehrtägige Riesenveranstaltung aus sportlicher Höchstleistung, Kultur- und Freizeitangeboten und Propagandashow, das nach 1969 nicht mehr mit dem Zusatz “Deutsches” versehen wurde, fand ab dem 27. Juli 1987 zeitgleich mit der elften Kinder- und Jugendspartakiade der DDR zum achten und letzten Mal und unter dem Motto “Gesund und leistungsfähig, lebensfroh und optimistisch, für Frieden und Sozialismus. Treibt alle Sport!“ statt. An der Eröffnung beteiligt waren Sportstars wie Uwe Ampler oder Heike Drechsler.  

Die Deutsche Reichsbahn setzte 118 Sonderzüge ein, um zehntausende Besucher an- und abtransportieren zu können, in Leipzig richteten Friseure Sondersalons ein, in denen Festivalteilnehmer - so das Neue Deutschland damals -  “bevorzugt frisiert” wurden. Die spektakulären Farbtribünen wurden monatelang u.a. am Institut für Volkssport der Deutschen Hochschule für Körperkultur geplant und einstudiert und fanden auch in Afrika Anklang. So waren es DDR-Choreographen, die solche Massenschauen z.B. zum 1. Mai 1965 in Guinea oder zur Eröffnung der Allafrikaspiele am 7. Januar 1973 in Nigeria konzipierten.

Mit Juan Antonio Samaranch nahm 1987 auch der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) am TSF teil und wurde dabei von Partei- und Staatschef Erich Honecker empfangen. Seit 1984 bestand ein enger Kontakt zwischen IOK und DDR, die andere sozialistische Staaten von einem Boykott der Olympischen Spiele 1988 in Seoul abhalten sollte. Umgarnt wurde Honecker daher mit dem Olympischen Orden in Gold (1985) und dem Friedenspreis des IOK (1986). Honeckers Idee vom Frühjahr 1989, die Olympischen Spiele im Jahr 2004 nach Leipzig zu holen, blieben bekanntlich ein Gedankenspiel.

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