Jubelnde Menschen an einem Absperrzaun
© Bundesstiftung Aufarbeitung, Harald Hauswald - Ostkreuz, Bild 910404hh81

Nur ein Sieg im letzten Auswärtsspiel beim FC Karl-Marx-Stadt bei gleichzeitiger Niederlage des Tabellennachbarn FC Vorwärts Frankfurt / Oder ausgerechnet beim Berliner Fussballclub Dynamo ließ die Mannschaft von Trainer Karsten Heine zumindest theoretisch noch auf den Klassenerhalt hoffen.

Aber der Berliner Lokalrivale leistete den Unionern Schützenhilfe und bezwang den Armeeclub von der Oder mit 1:0. Zeitgleich jedoch nahm das Drama im Karl-Marx-Städter Kurt-Fischer-Stadion seinen Lauf, als Union dort erst mit 0:1 und später mit 1:2 in Rückstand geriet, dann zwar ausgleichen konnte, aber doch so dringend siegen musste.

Über 3000 mitgereisten Union-Fans stockte der Atem, als kurz vor Ultimo ein letzter Freistoß in den Karl-Marx-Städter Strafraum segelte und Abwehrspieler Mario Maek den Ball zum nicht mehr für möglich gehaltenen 3:2-Siegtreffer ins Tor stocherte. Ungläubig sagte Radioreporter Wolfgang Hempel daraufhin den unvergessenen Satz: “Der liebe Gott muss ein Unioner sein!”.

Bis heute ist die Rettung auf den letzten Drücker eine Sternstunde in der Clubgeschichte des 1. FC Union. Sie steht auch für den damals für den Verein so sinnbildlichen Union-Geist aus Kampfkraft und unbändigem Einsatzwillen. Unter die nach dem Abpfiff zu Hunderten auf dem grünen Rasen jubelnden Fans mischte sich damals auch der Fotograf Harald Hauswald. Seine Bilder vom Union-Coup in Karl-Marx-Stadt sind einzigarte Zeitdokumente.

In Kooperation mit: www.turnschuhdiplomatie.de