Isa Klinger, geboren 1997 in Berlin, studierte Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universidade de Lisboa. Ihr Schwerpunktstudium absolvierte sie in Zeitgeschichte und zeitgenössischer Theorie des Rechts. 2022 legte sie das Erste Juristische Staatsexamen ab. Ihre Dissertation wird von Prof. Dr. Florian Jeßberger (Humboldt-Universität zu Berlin) betreut.
Freispruch und Nichtbestrafung aufgrund mangelnder „Gesellschaftsgefährlichkeit“ in der DDR von 1957 bis 1968
Das Promotionsvorhaben untersucht den bisher wenig beleuchteten Komplex der Straffreiheit im Sinne von Freisprüchen und Nichtbestrafungen in den späten 1950er- und 60er-Jahren in der DDR. Methodisch erfolgt die Untersuchung anhand einer erstmaligen Auswertung der Kassationsrechtsprechung des Obersten Gerichts der DDR (OG) zu § 8 und § 9 Strafrechtsergänzungsgesetz (StEG).
Beantwortet wird, in welchen Fällen das OG zugunsten bzw. zuungunsten der Betroffenen eingriff. Dies beinhaltet eine Analyse von Zusammenspiel und Handlungsräumen der Kreis- und Bezirksstaatsanwaltschaften und -gerichte einerseits und des OG und der Generalstaatsanwaltschaft andererseits. So wird ein Beitrag zum Verständnis des DDR-Justiz- und Strafwesens geleistet.