Jens Niederhut, geboren 1975, studierte von 1994 bis 2001 Geschichte, Politikwissenschaft und Klassische Philologie in Marburg/Lahn und an der FU Berlin. Während des Studiums arbeitete er an einer Ausstellung und einem Sammelband zur Geschichte des Potsdamer KGB-Gefängnisses "Am Neuen Garten" mit. In seiner Magisterarbeit untersuchte er die Auswirkungen der DDR-Wirtschaftsreform in den sechziger Jahren auf der Betriebsebene.
Die Reisekader. Auswahl und Disziplinierung einer privilegierten Minderheit in der DDR
Im Gegensatz zur Mehrzahl der DDR-Bürger hatten "Reisekader" die Möglichkeit, auf ihren Dienstreisen den Westen aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Um zu verhindern, dass politisch Unzuverlässige in den Genuss dieses Privilegs kommen, kontrollierte die SED die Auswahl der Reisekader strikt. In dieser Arbeit soll gefragt werden, wie die Reisekader den Westen wahrnahmen und wie sich durch diese Erfahrung auch die Wahrnehmung der eigenen Gesellschaft änderte. Ferner soll gezeigt werden, wie die SED versuchte, den Austausch mit dem Westen in ihrem Sinne zu steuern und wie weit ihr dies gelang. Schließlich werden die Auswirkungen dieser partiellen Öffnung nach Außen auf die Gesellschaft insgesamt thematisiert.
Veröffentlichungen
Die Promotion ist 2005 unter dem Titel „Die Reisekader. Auswahl und Disziplinierung einer privilegierten Minderheit in der DDR“ in der Evangelischen Verlagsanstalt erschienen.
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
ISBN: 978-3-374-02339-4
151 Seiten
Jens Niederhut wurde 2008 für seine Doktorarbeit mit dem Erhardt-Imelmann-Preis der Universität zu Köln ausgezeichnet.