
Johann-Philip Starke, geboren 1996 in Neubrandenburg, studierte Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Er war als studentische Hilfskraft am DFG geförderten-Forschungsprojekt „Pinning Down the Hypothetical, Pandemic Preparedness since the 1990s“ beteiligt. Er promoviert bei Prof. Heiko Stoff am Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin der MHH.
„Die Mauer war das Kondom der DDR.“ Über die Rolle der Ärzteschaft und Staatssicherheit in der HIV-Pandemie
Die AIDS-Pandemie zu Beginn der 1980er Jahre offenbarte die Limitationen der modernen Medizin und widerlegte den Irrglauben in Ost und West, dass Infektionserkrankungen und Pandemien nur noch Kapitel der Medizingeschichte seien. Die DDR aber, so die damalige Propaganda, sei von AIDS/HIV nicht betroffen gewesen. Das Promotionsvorhaben lenkt den Blick auf die ostdeutsche Gesellschaft und fragt danach, was es bedeutete, in der DDR mit HIV infiziert gewesen zu sein. Im Fokus steht u.a. die Vermittlerrolle der Ärzteschaft zwischen Patienten und Staat, die Krankheitsbewältigung der Patienten sowie die staatliche Überwachung von Erkrankten. Die Arbeit zeichnet zudem die gesellschaftlichen Umwälzungen in Folge des Pandemiemanagements nach.