Sebastian Eller, geboren 1999 in Berlin, studierte Rechtswissenschaft mit Schwerpunkt Zeitgeschichte und Theorie des Rechts. Seit 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Juristische Zeitgeschichte und Wirtschaftsrechtsgeschichte (Prof. Dr. Jan Thiessen) an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Traditionsbestände sozialistischen Zivilrechts. Zur Kotransformation von Normativitätswissen zwischen deutscher Vereinigung und europäischer Integration

Das Forschungsvorhaben folgt den Spuren der realsozialistischen Reformulierung des bürgerlichen Rechts. Zunächst werden hierfür Diskussionen innerhalb der ostdeutschen Zivilrechtswissenschaft seit den 1970er-Jahren untersucht, die versuchen im bestehenden offiziösen Begriffskorsett Reformvorstellungen zu formulieren. In einem zweiten Schritt wird rekonstruiert, wie für erhaltenswert erachtete Elemente der ostdeutschen Zivilrechtskodifikationen im Zuge der Rechtsangleichung um 1990 verhandelt wurden. In einem dritten Schritt offenbart sich eine vermeintliche Wiederentdeckung dieser Diskussionen in gesamtdeutschen Reformprojekten. Am Beispiel des ostdeutschen Zivilrechts lässt sich so fragen, wie Normativitätswissen den unmittelbaren Umbruch von 1989/90 überdauerte.

Beschreibung des Dissertationsthemas von Sebastian Eller