Das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2019 widmet sich den globalen und transregionalen Bezügen in der Geschichte des Marxismus und des Staatssozialismus und bezieht dabei auch die Zeit nach 1989 mit ein. Die Artikel ermöglichen einen Blick in ein Laboratorium neuer Forschungsansätze, die die ausgetretenen Pfade der Geschichtswissenschaft verlassen. Das Jahrbuch erschien am 1. April.
Die Beiträge dieses von Matthias Middell (Universität Leipzig) konzipierten und in Kooperation mit ihm herausgegebenen Bandes spannen den Bogen von frühen Versuchen, die internationalistische Tradition des Marxismus mit kommunistischer Mobilisierung zusammenzubringen, über die staatssozialistischen Bemühungen um Geländegewinne im globalen Kalten Krieg bis zur Frage, welche Formen kommunistische Programmatik und Praxis in den neuen Verhältnissen nach 1989 annehmen können.
Die Artikel rekonstruieren die frühen Debatten um unterschiedliche Optionen im Umgang mit den globalen Herausforderungen (Florin, Høgsbjerg, Sablin, Weiss) und nehmen besonders die Verhältnisse zu Zeiten des Kalten Krieges u.a. in der DDR, der Sowjetunion, in China oder (Süd-)Afrika in den Blick (Hilger, Iacob, Katsakioris, Kocsev, Li/Xia, Marung, Middell, Plass, Troebst). Doch die Darstellung der Begegnung von Kommunismus und Globalgeschichte endet nicht mit dem Jahr 1989, sondern wird auch darüber hinaus weitererzählt (Lindner, Wemheuer).
Matthias Middell (Gastherausgeber der Ausgabe 2019) • Ulrich Mählert • Jörg Baberowski • Bernhard H. Bayerlein • Bernd Faulenbach • Ehrhart Neubert • Peter Steinbach • Stefan Troebst • Manfred Wilke (†) im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Thomas Wegener Friis (Odense) • Stefan Karner (Graz) • Mark Kramer (Cambridge, MA) • Norman LaPorte (Pontypridd) • Krzysztof Ruchniewicz (Wrocław) • Brigitte Studer (Bern) • Krisztián Ungváry (Budapest) • Alexander Vatlin (Moskau)
Das 1993 von Hermann Weber in Mannheim begründete und seit 2004 im Auftrag der Bundesstiftung Aufarbeitung herausgegebene Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung ist die wichtigste deutschsprachige Plattform der deutschen und internationalen historischen Kommunismusforschung.
Metropol Verlag Berlin, 304 Seiten, 29,00 €, ISSN 0944-629X, ISBN 978-3-86331-454-5
// von Matthias Middell
// von Holger Weiss
// von Christian Høgsbjerg
// von Ivan Sablin
// von Moritz Florian
// von Andreas Hilger
// von Danhui Li und Yafeng Xia
// von Hanno Plass
// von Bogdan C. Iacob
// von Stefan Troebst
// von Bence Kocsev
// von Steffi Marung
// von Constantin Katsakioris
// von Matthias Middell
// von Kolja Lindner
// von Felix Wemheuer