Personen mit Kopfhörern und Mikrofon
© Bundesstiftung Aufarbeitung, Klaus Mehner, Bild: 710902

Mit dem Ende des Sommers 1989 wird der Klassenkampf schärfer. Im Fernsehen der DDR ist vor allem einer dafür verantwortlich: Karl-Eduard von Schnitzler, Chefkommentator, Autor des „Schwarzen Kanals“, Mitglied des Staatlichen Komitees für Fernsehen der DDR und des Zentralvorstands der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Als sich im August und September 1989 vor den laufenden Kameras der westlichen Fernsehreporter Tausende DDR-Bürger von den Zeltplätzen und aus den Ferienquartieren Ungarns auf den Weg in Richtung Bundesrepublik machen, hat Schnitzler gerade seine Autobiografie veröffentlicht. Das Buch, 1987/88 geschrieben, ist dem „Schwarzen Kanal“ sehr ähnlich – eine Montage aus selektiver Information, Selbstinszenierung und historisch-politischer Dogmatik par excellence. Ende der Achtzigerjahre muss dieses Buch seinen Lesern vor allem als Beleg für die anhaltend streng ideologische Weltsicht der Gründergeneration erscheinen, aus der die politische Elite der DDR rekrutiert wurde. 1918 geboren, gehört Schnitzler zu jenen jungen Männern (und wenigen Frauen), die mit Gründung der DDR 1949 in einflussreiche Positionen in allen Bereichen der Gesellschaft einrücken und daher die Entwicklung der DDR bis zu ihrem Ende wesentlich mitbestimmen.

 

Den vollständigen Aufsatz können Sie hier lesen:

Das Ende des „Schwarzen Kanals“ im Herbst 1989

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