Bronze-Statue
Bronze-Statue von Wolfgang Mattheuer in Reichenbach im Vogtland, © Dr. Bernd Gross, CC BY-SA 3.0 DE

Ein Gemälde zeigt folgende Szenerie: Auf einer spiegelnden Wasserfläche schwimmt eine kleine Insel wie ein Stück Holz. Wenige Menschen sind darauf versammelt. In einem Durcheinander von Müll und Satellitenschüsseln verharren die Personen in ratloser Haltung. Sie schauen mit verschränkten oder hängenden Armen auf das Meer hinaus, einer hockt resigniert auf dem Boden, ein weiterer liegt mit ausgebreiteten Armen, reglos. Kinder, Erwachsene und Alte sind dargestellt, ein Arbeiter und eine Ärztin. Die Insel schwimmt ohne Haus, Baum und Lebensraum. Nur ein Berg alten Metalls droht, in den Ozean zu rutschen. Die Enge, die die Menschen empfinden müssen, spricht deutlich aus dem Bild. Und in der Ferne, links am oberen Bildrand, schiebt sich eine schwarze, dichte und bedrohliche Wolkenfront heran. Ein Blitz zuckt daraus hervor. Unablässig nähert sich das Gewitter der winzigen Insel, auf der sich die Menschen drängen. Ihnen bleibt kein Handlungsraum, keine Möglichkeit. Die Lage scheint aussichtslos. Es bleibt nur die eine Frage: „Was nun?“

Der Inhalt des beschriebenen Bildes lässt sich zunächst ohne Kontext leicht interpretieren: Hier geht es um eine Gruppe von Inselgefangenen, die weder den Raum noch das Material besitzen, um sich vor einem herannahenden Gewitter zu schützen. Sie sind ihm ausgeliefert. Die Menschen können nichts tun. Sie verharren in stiller Erwartung. Hier wird ein Gefühl veranschaulicht, eine kollektive Befindlichkeit: Hilf- und ratlos verharren die Figuren im Angesicht einer bedrohlichen Situation.

Den vollständigen Aufsatz können Sie hier lesen:

Wie eine gemalte Landschaft bei Wolfgang Mattheuer zur politischen Chiffre wird

Informationen zur Autorin finden Sie hier.