Person hält eine Rede vor Publikum
© Bundesstiftung Aufarbeitung, Klaus Mehner, Bild: 880630

1979 läuft im westdeutschen Fernsehen die Serie „Holocaust“ (USA 1978). Mit ihr rückt in der bundesdeutschen Gesellschaft die Erinnerung an die Ermordung der europäischen Juden plötzlich ins Zentrum des öffentlichen Gedenkens. Ein vergleichbarer „Paradigmenwechsel“ (Christoph Classen) ist in der DDR ausgeblieben. Dabei spielte die Weigerung des DDR-Fernsehens, die US-amerikanische Serie ins Programm zu übernehmen, nicht die entscheidende Rolle. DDR-Bürger konnten mit einigen Anstrengungen „Holocaust“ via Westfernsehen sehen (und es ist plausibel anzunehmen, dass die ungewohnte, auf Effekt und Emotion zielende Darstellung auch hier ihre Wirkung tat). Jedoch gab es in der DDR weder eine umfangreiche Voraus-Publizistik noch konnten die Ostdeutschen an der gesellschaftlichen Diskussion teilnehmen, die sich im Anschluss an die Ausstrahlung in Westdeutschland entzündete. Stattdessen wiesen Erich Honecker und mit ihm die Zeitungen der DDR einen gesamtdeutschen Nachhilfeunterricht in Sachen Historie entschieden zurück: Schließlich blicke man auf eine eigene mannigfaltige Bearbeitung des Themas zurück. Handelte es sich hierbei nur um Propaganda oder waren dem DDR-Bürger die Verfolgung und der Mord an den europäischen Juden tatsächlich präsenter?

 

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Von Lisa Schoß

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