Die Bundesstiftung Aufarbeitung hat seit 2001 über 145 Promotionsprojekte gefördert. Einen Überblick über die Vielfalt der geförderten Themen bieten drei Lesebücher, die in den letzten Jahren auf Initiative der Stipendiatinnen und Stipendiaten mit Unterstützung der Bundesstiftung Aufarbeitung entstanden sind. Mit den hier versammelten Aufsätzen geben wir einen Einblick in die Forschungswerkstätten der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Christopher Banditt/Nadine Jenke/Sophie Lange (Hrsg.)
DDR im Plural. Ostdeutsche Vergangenheiten und ihre Gegenwart (2023)
Es gab nicht nur eine DDR. Ob Unrechtsstaat, Fürsorgediktatur oder „Nischengesellschaft“: Der ehemalige ostdeutsche Teilstaat hat in Geschichtswissenschaft und öffentlichen Debatten diverse Deutungen erfahren. Ebenso plural sind die Erfahrungen und Erinnerungen der Menschen, die in der DDR lebten. In „Die DDR im Plural“ zeigen 25 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in anschaulichen Beiträgen, wie sie sich mit neuen Forschungsansätzen dem vielschichtigen Wesen der DDR und seinen Nachwirkungen bis in die gesamtdeutsche Gegenwart annähern. In prägnanten, kurzen Texten widmen sie sich unter anderem dem alltäglichen Leben, kulturellen Räumen, aber auch dem Politik- und Sicherheitsapparat. Die gewählten Perspektiven reichen von der Aufbauzeit bis zu den Jahren nach der „Wende“. Der Band spiegelt die Methodenvielfalt aktueller Forschungen und lädt zum weiteren Nachdenken über die DDR und Ostdeutschland ein.
Aus einem Land vor unserer Zeit - Eine Lesereise durch die DDR-Geschichte (2012)
Mehr als zwanzig Jahre nach dem Ende des SED-Staats haben sich junge Doktoranden aus allen Teilen Deutschlands auf eine Entdeckungsreise in die Geschichte der DDR begeben.
Es sind allesamt Stipendiatinnen und Stipendiaten der Bundesstiftung Aufarbeitung. Die jüngste Forschergeneration der „Berliner Republik“ tritt damit an, erstmals einen gesamtdeutschen Blick auf die Geschichte der DDR zu werfen, der nicht durch die Erfahrung der Blockkonfrontation des Kalten Krieges geprägt ist.
Die DDR im Blick - Ein zeithistorisches Lesebuch (2008)
„Die DDR im Blick“ präsentiert 28 prägnante „Geschichten“ aus den Forschungswerkstätten junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu einem vielfältigen und anschaulichen Streifzug durch die DDR-Vergangenheit einladen. Sie berichten über eine Lebenswelt, die vom totalen Machtanspruch des Regimes durchdrungen war, von Begegnungen zwischen Ost und West, aber auch von Ausbruchsversuchen aus dem realsozialistischen Alltag. So spiegeln die Texte aktuelle Debatten in der DDR-Forschung wider und zeugen von der Doppelbödigkeit und Komplexität der DDR-Geschichte, hinter deren nostalgischer Verklärung oft die Verdrängung von Verantwortung steht. Die Beiträge sollen zum Weiterlesen anregen, zur Diskussion über die jüngste deutsche Vergangenheit anstiften und die Erinnerung an die SED-Diktatur wachhalten.