Neben Räumen des (interkulturellen) Austauschs und der Information geht es den sich entwickelnden MSO um Fragen des Bleiberechts für Vertragsarbeiter:innen, des politischen Asyls, um Unterstützung von Bürgerkriegsflüchtlingen, die „Integration“ von Spätaussiedler:innen und nicht zuletzt um Alltagsrassismus und rechte Gewalt. Im öffentlichen Diskurs bleiben migrationsgesellschaftliche Themen dagegen lange Zeit unterbelichtet. Das Projekt „Archiving MigOst“ setzt sich mit der frühen Phase der Organisation und Institutionalisierung von MSO und deren Rolle im Transformationsprozess auseinander (ca. 1989-2000), indem es die Selbstarchive der MSO sondiert, erschließt und für die Nachnutzung von Wissenschaft sowie MSO selbst zugänglich macht. Die Sicherung und Erschließung solcher Wissensbestände in nicht-öffentlichen Selbstarchiven ist als gesamtgesellschaftlich relevant erkannt worden. Um den Charakter der Selbstarchive zu wahren, nutzt „Archiving MigOst“ einen partizipativen Zugang: Gemeinsam mit fünf beteiligten MSO in Dresden werden Archivwerkstätten konzipiert und umgesetzt. Ausgewählte Selbstarchivalien werden in einen neuen Bestand des Lebensgeschichtlichen Archivs des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden aufgenommen und über Metadaten sinnvoll strukturiert und nutzbar gemacht.
// Ein Projekt von: TU Dresden – Zentrum für Integrationsstudien (ZfI); in Kooperation mit dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) sowie dem Verbundprojekt „Ostdeutsche Migrationsgesellschaft selbst erzählen“ (TU Dresden/ZfI, DaMOst, BTU Cottbus, gefördert vom BMBF)