Kurzbeschreibung der Dissertation
"Menschenhandel" oder Widerstand? Fluchthilfe für DDR-Bewohner nach dem Mauerbau 1961 bis 1989
Zunächst werden Ausmaß, Formen und Motive der Fluchthilfe untersucht. Statistische Erhebungen spielen ebenso eine Rolle wie Einzelfalldarstellungen und politische Biographien. Darüber hinaus geht es um den zeitgeschichtlichen Kontext, in dem Fluchthilfe stattfand. Anhand der Verfolgungsmaßnahmen in der DDR und der zwiegespaltenen und wechselhaften öffentlichen und behördlichen Reaktionen in der Bundesrepublik wird das Interaktionsgefüge beider deutscher Staaten dargestellt, an dem die Fluchthelfer als Grenzgänger ihr Handeln ausrichten mußten. Übergreifend soll die Bedeutung der Fluchthilfe für die "Freiheit der Nation" - als Widerstand gegen das DDR-Grenzregime - sowie für die "Einheit der Nation" - als Störfaktor der "friedlichen Koexistenz" - hinterfragt und herausgearbeitet werden.
Ein Loch in der Mauer. Die Geschichte der Fluchthilfe im geteilten Deutschland. München: Siedler 2005