Sowjetische Straf- und Arbeitslager: »Gulag«

Wer "Gulag" hört, denkt an unmenschliche Lebensbedingungen, schwere körperliche Arbeit, drakonische Strafen, Mangelernährung, Erschöpfung, Krankheit, Tod. Der Begriff Gulag ist zum Synonym für das sowjetische Repressionssystem geworden, dem Millionen Menschen zum Opfer fielen. Die Abkürzung Gulag steht für das russische "Glavnoe Upravlenije Lagerej" und bedeutet "Hauptverwaltung der Lager". Es bezeichnet ein umfassendes System von Straf- und Arbeitslagern ("Besserungsarbeitslager") sowie Verbannungsgebieten auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, das in den 1920er Jahren eingerichtet und systematisch ausgebaut wurde. Bis Mitte der 1950er Jahre durchliefen schätzungsweise 20 Millionen Menschen das Lagersystem. Die genaue Zahl der Todesopfer ist unbekannt.
Literatur, Internetportale, Ausstellungen

Materialien

Nicht nur vermeintliche und tatsächliche politische Gegner aus der Sowjetunion kamen in die Lager des Gulag. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden hunderttausende Menschen aus allen sowjetisch besetzten Gebieten sowie Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit in den Gulag verschleppt. Allein im Lagerkomplex Workuta am nördlichen Polarkreis waren zeitweilig bis zu 50.000 Deutsche inhaftiert. Wir haben einige Materialien und Hinweise zu Ausstellungen, Dokumentationen, Internetportale und Literaturhinweise zum Thema zusammengestellt.
Publikationsheft der Bundesstiftung Aufarbeitung