Mehr als 300 Multiplikatoren erwarten Streitgespräch zwischen Ministerpräsident Ramelow und Rainer Eppelmann zum Umgang mit der SED-Diktatur

Mehr als 300 Multiplikatoren aus Aufarbeitungsinstitutionen und Bildungseinrichtungen bilanzieren auf der achten Geschichtsmesse der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur vom 29. bis 31. Januar im thüringischen Suhl den Vereinigungs- und Aufarbeitungsprozess seit 1990.

Eine der aktuellsten Fragestellungen: Was bedeutet es für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, wenn ein Politiker der Linkspartei ein ostdeutsches Bundesland regiert? Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow stellt sich in einem Streitgespräch mit Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung, den Fragen nach dem Umgang mit der Diktatur in SBZ und DDR. Beide diskutieren am Samstag, 31. Januar, 10 Uhr, über die Perspektiven und Herausforderungen der Diktaturaufarbeitung.

Im Eröffnungsvortrag der Geschichtsmesse spricht der britische Historiker David Clarke (University of Bath) über die geteilte Erinnerung im vereinten Deutschland. Eine Vielzahl weiterer Vorträge und Podien widmet sich den Errungenschaften und Baustellen des Einigungsprozesses und der Geschichtskultur. Wie kann das Spannungsverhältnis von Demokratie und Diktatur nach 1945 jenseits von Ostalgie oder Verdammung im Schulunterricht genutzt werden ? Wie kann die Lebenswelt einer Generation angesprochen werden, die weder Teilung noch Diktatur erleben musste? Diese und weitere Fragen werden an drei Tagen diskutiert. Darüber hinaus werden von den Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet rund 50 Projektvorhaben und Initiativen vorgestellt. Unter www.geschichtsreporter.de bloggt eine Schülerredaktion drei Tage lang live und vor Ort von der Geschichtsmesse. Das von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderte Projekt wird technisch und inhaltlich unterstützt von der Kooperative Berlin.

Von Prora bis Passau, von Plauen bis Bergisch-Gladbach – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Geschichtsmesse aus Ost- wie Westdeutschland unterstreichen die gesamtdeutsche Ausrichtung der Fachtagung. Vertreten sind Kultusministerien, Schulen und Volkshochschulen; Kulturämter, Aufarbeitungsinitiativen und Geschichtsvereine, Lehrerfort- und Weiterbildungsinstitute sowie die Wissenschaft. Ziel der seit 2008 von der Bundesstiftung Aufarbeitung veranstalteten Tagung ist die Förderung der öffentlichen und didaktischen Auseinandersetzung mit der deutschen Zeitgeschichte.

„25 Jahre deutsche Einheit“: 8. Geschichtsmesse der Bundesstiftung Aufarbeitung
29. – 31. Januar 2015, Ringberg Hotel in Suhl

Weitere Informationen bieten Ihnen die Webseite www.geschichtsmesse.de
Das Programm der Veranstaltung finden Sie hier.