Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Frankfurt (Main); Vater Buchhändler; Gymnasium; 1900 – 03 Studium in München bei Ludwig Thuille (Musiktheorie u. Komposition), Anna Wirzel-Langenhan (Klavier) u. Felix Mottl (Dirigieren); 1903/04 Dirigent des Orchestervereins München, 1905 – 11 Kapellmstr. des Vereins der Musikfreunde Lübeck, 1907 1. Kapellmstr. am Stadttheater Lübeck, 1910 Ltr. des Philharmon. Chors; 1911 – 14 Städt. Musikdir. in Essen; 1915 – 34 Ltr. des Gürzenich-Orchesters in Köln u. Generalmusikdir. der Stadt; Gastspielreisen in die UdSSR, nach Großbritannien, Frankreich u. Dänemark; u. a. Ur- u. Erstaufführung zeitgenöss. Komponisten wie Béla Bartók u. Strawinsky; 1930 – 33 auch Generalmusikdir. in Bonn; 1933/34 Dir. des Konservatoriums in Köln (Nachf. von Walter Braunfels); nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Kölner Stadtradt kurzzeitig Entlassung aus allen Ämtern, 1934 – 45 Chefdirigent des Gewandhaus-Orchesters Leipzig (Nachf. von Bruno Walter) u. Ltr. der Fachschaft Musikerziehung u. Chorleiter in der Reichsmusikkammer, außerdem Gastdirigent der Berliner Philharmoniker; 1937 NSDAP.
1945 Ltr. der Dirigentenklasse an der HS für Musik in Weimar u. musikal. Oberltr. am Dt. Nationaltheater Weimar, 1946 Thür. Staatsrat; 1947 Generalmusikdir. der Staatskapelle Weimar; 1949 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig; 1949 NP; 1951 als erster dt. Dirigent nach 1945 zu Konzerten in der UdSSR; 1952 Mitgl. der DAK; 1954 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin; Gastdirigate in zahlr. europ. Ländern; Schallplattenaufnahmen mit Werken von Beethoven, Brahms, Bruckner, Haydn, Mozart, Schubert, Schumann u. Wagner; gest. in Jena.

Sek.-Lit.
Friedrich Stier: Ehrung dt. Musiker durch die Univers. Jena. Weimar 1955; Prieberg, F. K.: Handbuch Deutsche Musiker 1933 – 45. Kiel 2004; Lucke-Kaminiarz, I.: H. A. Ein Musiker im Wechselspiel der Zeitgeschichte. Weimar 2007.