Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Mohren (Krs. Hohenelbe, Nordböhmen/Javornik, Tschechien); Vater Landwirt; Volks- u. Bürgerschule; Ausbildung zum Molkereigehilfen; ab 1928 beschäftigt in der Molkereigenossenschaft Rokitnitz (ČSR); zwischenzeitl. 1931 – 33 Dienst im tschechoslowak. Heer; 1938 Sudetendt. Freikorps, SS, NSDAP, ab 1944 Angehöriger der 5. SS-Totenkopf-Standarte, 1944 SS-Unterscharführer.
1945 Zwangsumsiedl. der Familie in die SBZ; 1945/46 SPD/SED; VdgB, ab 1947 versch. VdgB-Funktionen; Neubauer in Merxleben (Krs. Langensalza, Thür.); 1950 Ausz. als Meisterbauer; Dez. 1950 beteiligt an der Bildung einer Liefergemeinschaft der Neubauern, die im Mai 1951 auf Druck der SED-Landesltg. als »verfrühte« LPG-Gründung aufgelöst wurde; Juni 1952 maßgebl. beteiligt an der Gründung der ersten LPG in der DDR u. bis 1965 Vors. der LPG »Walter Ulbricht« in Merxleben, deren Statut später als Grundlage für das Musterstatut der LPG Typ II diente; 1952 Kand. des ZK der SED; Mitgl. der SED-Delegation zum XIX. KPdSU-Parteitag; 1953 Held der Arbeit; 1954 – 59 Mitgl. des ZK der SED; zweijähriges Studium an der LPG-HS Meißen, Abschluß als Dipl.-Agronom; 1958 – 63 Abg. des Erfurter Bez.-Tags; nach Bekanntmachung der SS-Zugehörigkeit durch den U-Aussch. Freiheitl. Juristen in Berlin (West) im Juni 1959 strenge Rüge u. Ausschl. aus dem ZK der SED wegen »falscher Angaben über seine Vergangenheit«; 1965 – 82 Mitarb. der VdgB-Bäuerl. Handelsgenossenschaft Bad Langensalza; gest. in Bad Langensalza.

Sek.-Lit.
Dok.-Film: Ernte in Merxleben (Regie: Erich Barthel) DEFA 1953; Schneider, A.: Erinnerungsbericht. In: Beiträge zur Geschichte Thür. Bd. III. Erfurt 1980; Schier, B.: Alltagsleben im »soz. Dorf«. Münster 2001; Joseph, D.: Nazis in der DDR. Berlin 2002.
SiK