Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Braunsberg (b. Elbing, Westpr./Braniewo, Polen); 1945 Übersiedl. der Fam. in die SBZ; Grundschule bis zur 7. Kl. in Niederdorf im Erzgeb.; Ausbildung zum Melker; 1957 FDJ; 1960 Eintritt in die VP; Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei des MdI, 1961 Gefr. in der 1. Grenzbrigade; Einsatz als Grenzposten in Berlin; bei einer Personenkontrolle des Fluchthelfers Rudolf Müller wurde er am 18.6. 1962 von diesem erschossen; posthum Beförderung zum Uffz.; nach ihm wurden Straßen u. Schulen benannt; zahlr. Ehrungen im Rahmen der Traditionspflege der Grenztruppen der DDR.
1996 nach Übergabe von DDR-Akten an die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Fluchthelfer Rudolf Müller, der im April 1999 zu einem Jahr Haft auf Bewährung wegen »Totschlags« verurteilt wurde, 2001 wurde die Tat vom Bundesgerichtshof bei gleicher Strafhöhe als »heimtück. Mord« bewertet.

Sek.-Lit.
Kirschey, P.: Der Tod des Gefreiten R. H. Berlin 1999; Der Todesstreifen – Tödl. Schüsse, MDR-Dok.-Film 2001; Frotscher, K., Liebig, H.: Opfer deutscher Teilung – Beim Grenzschutz getötet. Schkeuditz 2005.
ChL