Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin; Vater Postbeamter, Mutter Schneiderin; 1932 – 40 Gymnasium in Berlin; 1940 – 41 Theol.-Studium in Fulda; 1941 – 44 Wehrmacht; 1944 – 46 amerik. Kriegsgefangenschaft.
1946 – 50 Theol.-Studium in Neuzelle; 1950 Priesterweihe, 1950 – 54 Kaplan in Berlin; 1954 – 56 Studium der Theol. in München u. Erfurt, 1956 Prom. zum Dr. theol. in Erfurt; 1957 – 59 Doz. für Dogmatik u. Homiletik in Neuzelle; 1959 Regens des Priesterseminars in Erfurt, Mai 1959 Ernennung zum Weihbischof von Berlin mit Sitz im Ostteil der Stadt; 27.7.1961 geheime Wahl zum Bischof von Berlin (Nachf. von  Julius Döpfner), 16.8. 1961 öffentl. Ernennung durch den Vatikan; Vors. der Berliner Ordinarienkonferenz; 2.11. 1961 Treffen mit dem stellv. Min.-Präs.  Willi Stoph: Informelle Vereinbarung einer pol. Abstinenz der kath. Kirche in der DDR vs. regelm. Zugang des Bischofs nach Berlin (West); 1962 Verleihung des persönl. Titels Erzbischof durch den Vatikan; 1962 – 65 Teiln. am II. Vatikanischen Konzil in Rom, Votum gegen die Pastoralkonstitution »Die Kirche in der Welt von heute«; 1967 Ernennung zum Kardinal durch den Vatikan; Mitgl. mehrerer vatikan. Kongregationen, Kritiker der vatikan. Ostpolitik; Protagonist des kirchenpol. Kurses der pol. Abstinenz, Beanspruchung einer Autorität gegenüber der gesamten kath. Kirche in der DDR; 1976 Vors. der durch den Vatikan im Zuge der Teilverselbständigung der kath. Kirche in der DDR eingerichteten Berliner Bischofskonferenz; gest. in Berlin.

Publ.
Heilsgeschichte u. Heilswissen. Leipzig 1957; Berufung u. Bewährung. Leipzig 1960; Mysterium u. Nachfolge. Berlin 1978.
Sek.-Lit.
Schäfer, B.: Staat u. kath. Kirche in der DDR. Köln, Weimar 1998.
BeS