Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Roßlau (Krs. Zerbst); Vater Red., SPD-Funktionär, Landtagspräs. von Sachsen-Anh.; Gymnasium u. pol. Arbeit in linken Gruppen; 1923 – 27 Architekturstudium an der TH Dresden u. in Berlin (u. a. bei Hans Poelzig), Dipl.-Ing.; 1925 SPD; 1927 – 30 Assistent von Walter Gropius in Dessau; 1930 – 33 selbst. Architekt in Dessau u. Berlin; 1933 Mitbegr. der SAP; 1933 Emigr. nach Shanghai (China); 1933 – 46 ltd. Architekt für das Entwurfs- u. Ausführungsbüro Bauwesen u. Innenarchitektur »The Modern Home«; 1934 Ausstattung chin. Speiseräume für das Walldorf Astoria Hotel New York, Inneneinrichtungen für Hotels u. Bars in Shanghai; illeg. pol. Arbeit in der Gruppe um Agnes Smedley u. Richard Sorge; 1940 Lehramt an der amer. St. Jones University in Shanghai; 1942 Prof.; 1945 – 49 Dir. des Stadtplanungsamts Shanghai (Hochbauabt. Shanghai-Nanking-Eisenbahn).
1949 Flucht aus China, Rückkehr nach Europa; seit 1950 in Berlin; SED; 1950 Inst. für Bauwesen der DAW unter Hans Scharoun, Wiederaufbauplanung für das hist. Zentrum Berlins (nach den Vorbildern von Knobelsdorff u. Schinkel); 1951 Mitgl. der DBA; Dir. des Inst. für Wohnbauten u. Ltr. des Aufbaustabs Stalinallee in Berlin, Projekt Block C-Nord u. C-Süd; Wiederaufbau des »Forum Fredericianum« Unter den Linden in Berlin mit Dt. Staatsoper (1951 – 55), Prinzessinnenpalais (1953/54) u. Kronprinzenpalais (1967 – 69); 1955 – 65 Vizepräs. der DBA; 1959 – 63 Chefarchitekt von Hoyerswerda, 1962 – 66 Schwedt u. 1964 – 68 Halle-Neustadt; 1964 – 70 Thälmann-Platz in Halle; 1968 Verdienstmedaille der DDR; 1952, 1956 u. 1969 NP; 1969 Entw. im industr. Wohnungsbau, prakt. Einführung der Vollmontage u. Fließfertigung, Planung u. Baultg. für den Akad.-Komplex Berlin-Wuhlheide; gest. in Berlin.
R. P. galt als vielseitig begabter u. fachl. kompetenter Architekt u. Stadtplaner. Sein Können reichte vom historisierenden Wiederaufbau über die Architektursprache der »nat. Traditionen« bis hin zu mod. Tragwerkplanungen.

Publ.
Hoyerswerda – eine soz. Stadt in der DDR. In: Dt. Architektur (1960) 7.
Sek.-Lit.
Müller, M.: Das Leben eines Architekten. Halle 1975; Durth, W. u. a.: Ostkreuz – Städte, Themen. Frankfurt (Main) 1999; Barth, H., Topfstedt, T.: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Erkner 2000.