Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Przedbórz (Rußland / Polen); Vater Rabbiner; 1919 illeg. Einwanderung nach Dtl.; Ausbildung zum Elektromonteur in Leipzig; als »lästiger Ausländer« aus dem Land Sachsen ausgewiesen; gewerkschaftl. aktiv; Kranführer in Herne (Ruhrgebiet); Arbeit im Handel in Berlin; 1924 Auswanderung nach Palästina; Arbeit im Straßenbau, als Steinmetz u. Kellner; wg. Malariafiebers mit Kurierauftrag der palästinens. Arbeiterpartei über Frankreich zurück nach Berlin; fotograf. Ausbildung an der Kunst- u. Gewerbeschule; 1928 / 29 Gewinn eines Fotopreisausschreibens; 1929 Mitgl. im Reichsverb. der dt. Presse; Arbeit für Bildverlage (Mauritius), als Pressefotograf, v. a. im Bereich Theater, »Piscator-Inszenierungen« (u. a. Ernst Busch, Fritz Kortner, Ernst Deutsch, Fritzi Massary, Paul Graetz, Max Ehrlich, H. Weigel, E. von Winterstein, W. Langhoff, W. Heinz); Freundschaft mit Erich Salomon u. Alexander Granach; Verbindungen zur KPD u. ihrer Presse; Zusammenarb. mit John Heartfield; Mitgl. der Arbeiterfotografengr. Berlin-Nord (bis 1938 illeg.); 1933 Berufsverbot, Zulassung als einziger Fotograf für fünf bis 1941 fortbestehende jüd. Zeitungen u. für den Jüd. Kulturbund Berlins (Alibieinrichtung der Nazis); fotografiert in der Kristallnacht zerstörte Geschäfte, ausgebrannte Synagogen, Ruinen in den Straßen Berlins, aber auch bei Auftritten von Ernst Thälmann u. Wilhelm Pieck; entging nach mißlungener Auswanderung der Familie durch glückl. Umstände der Deportation; während des Zweiten Weltkriegs illeg. Tätigkeit; ab 1941 Zwangsarb. als Stanzer, Heizer, Transportarb., Bügler u. Dolmetscher für poln. u. sowj. Ostarbeiter.
Nach Kriegsende Tätigkeit für die SMAD als Dolmetscher; Bildreportagen in der »Täglichen Rundschau«; einer der bedeutendsten Chronisten der Nachkriegsjahre u. ersten Aufbauzeit der DDR; seit Ende der 1950er Jahre vorrangig Theaterfotografie in Ost- u. West-Berlin; gest. in Berlin (West).
Wichtige Arbeiten: Kinder u. Betreuerinnen des Jüd. Kinderheims e. V. (1934 – 36), heiml. Aufnahmen von der Beisetzung des Malers Max Liebermann (12.2.1935), Porträtserie Thomas Mann (1955). Einzelausstellung Kl. Kulturbundgalerie Treptow 1981. NL (100.000 Negative ab 1945): Deutsche Fotothek Dresden.
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