Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Jena; Vater Bankkfm., Mutter Schneiderin; 1971 Abitur; Wehrdienst; ab 1973 Studium der Pädagogik, Dt. u. Geschichte in Jena; Mitbegr. u. Ltr. des Arbeitskrs. Lit. u. Lyrik in Jena (1973 – 75); im Zuge der Wolf-Biermann-Affäre 1977 Exmatrikulation aus pol. Gründen; anschl. Transportarb., Prod.- u. Regieassistent in Jena u. Berlin; 1978 Mitgl. im Verb. der Theaterschaffenden; seitdem freiberufl. tätig; erste Texte in »Auswahl 78. Neue Lyrik Neue Namen«, dann starke Publikationsbeschränkungen; Nov. 1980 nach dem Erscheinen des Prosadebüts »Mit dem Schlimmsten wurde schon gerechnet« in der Bundesrep. Dtl. zus. mit Frank-Wolf Matthies verhaftet; nach Protesten wieder entlassen; lehnte Ausreiseangebot der DDR-Behörden ab; mit zahlreichen Demonstrationen, Aufrufen u. Petitionen für den Abbau der Ost-West-Konfrontation, Meinungsfreiheit u. pol. Pluralismus aktiv in der unabh. Friedens- u. Bürgerrechtsbew., u. a. mit Bärbel Bohley u. Gerd Poppe in der IFM; mit seiner umfangreichen Essayistik u. krit. Publ. (zumeist in der Bundesrep. Dtl. erschienen) zählt er zu den bekanntesten Autoren der unabh. Lit.-Szene Berlins; Mitarbeit an den nichtoffiz. Ztschr. »Anschlag«, »Ariadnefabrik«, »Entwerter Oder« (Hrsg. Uwe Warnke), »Der Kaiser ist nackt«, »Mikado«, »Radix-Blätter«, »Schaden«.
1990 Förderpreis zum Marburger Lit.-Preis für »Ostberlin – die andere Seite einer Stadt.«; trat mit Wolf Biermann u. Jürgen Fuchs für die umfassende Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit in der Stasi-Lit.-Debatte 1991/92 ein; 1992 rehabilitiert, nachträgl. Verleihung des Diplomabschlusses durch die FSU Jena; arbeitet als Red. für die Ztschr. »liberal«; zahlr. Kinderbücher, Grafikbücher, Hörspiele u. Theaterstücke; umfgr. Publizistik in Ztgn. u. Ztschr. des In- u. Auslands; 1996 Konrad-Adenauer-Preis; seit 2011 Sächs. Landesbeauftragter für die MfS-Unterlagen (Nachf. v. → Michael Beleites); lebt in Berlin.
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