Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Dresden-Rochwitz; OS, 1957 Abitur; 1957/58 Druckereiarb. in Dresden, 1958/59 Tiefbauarb. im Kombinat Schwarze Pumpe, Facharbeiterlehrgang als Maschinist für Tagebaugroßgeräte, dann 1959/60 Maschinist u. Schmierer im Tagebau Burghammer; Mitgl. der Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren in Cottbus; Mitgl. der SED; 1960 – 65 Studium der Philos. an der KMU Leipzig; 1965 Debüt mit dem Gedichtband »Provokation für mich«; auf Einladung Helene Weigels 1965/66 Dramaturg am Berliner Ensemble; 1967 – 71 freischaff. in Berlin; 1970 Mitgl. des PEN-Zentrums DDR; 1971 Heinrich-Heine-Preis; 1972 – 77 Mitarb. am Dt. Theater Berlin; ab 1973 Vorstandsmitgl. des SV; ab 1975 vom MfS im OV »Erbe« wegen »pol. Diversion« erf.; 1976 Mitunterz. der »Biermann-Resolution; 1977 – 90 Dramaturg am Berliner Ensemble, korr. Mtgl. der AdW u. Lit. Mainz; 1980 Heinrich-Mann-Preis; 1981 Lessing-Preis; 1983 Mitgl. der AdK; 1986 Bremer Lit.-Preis; 1987 Mitgl. des Präsidiums des SV; 1988 NP.
1990 Mitgl. der AdK Berlin (West), Mitgl. der Dt. Akad. der darstellenden Künste Frankfurt (Main); Mitgl. des PEN-Zentrums (Ost); 1992 Schiller-Gedächtnis-Preis; 1993 Villa-Massimo-Stipendium, Mitgl. der AdK Berlin-Brandenb.; 1994 Gast der Univ. Wales; 1996 Dt. Kritikerpreis; Mitgl. der Sächs. AdK, Mitgl. der Akad. für Sprache u. Dichtung Darmstadt, Poetikvorlesungen an der Univ. Heidelberg; 1998 Erwin-Strittmatter-Preis, Hans-Erich-Nossack-Preis; 1999/2000 Brüder-Grimm-Prof. an der Univ. (Gesamthochschule) Kassel; 2000 Büchner-Preis; 2007 ver.di-Literaturpreis.
Lyriker (u. a. »Wir u. nicht sie« 1970, »Gegen die symmetr. Welt« 1975, »Training des aufrechten Gangs« 1979), Dramatiker (u. a. »Die Kipper« UA 1965, »Lenins Tod« 1970, UA 1977, »Der große Frieden« 1979, »Die Übergangsges.« 1982, UA 1986, »Böhmen am Meer« 1992, »Iphigenie in Freiheit« 1992) u. Prosa-Autor, schrieb auch Essays (»Verheerende Folgen mangelnden Anscheins innerbetriebl. Demokratie« 1988).
In unkonventioneller Parteinahme für den Soz. u. eigenwillig kraftvoller Sprache verbindet B. Kunst u. Pol., Ges.-Kritik u. Selbstkritik, Sinnlichkeit u. theoret. Reflexionen; sein »Hinze-Kunze-Roman« (1985) u. die »Unvollendete Geschichte« (1977) gehören zu den DDR-kritischsten Texten mit offiz. Veröff.; in der Aufführungs- u. Editionsgeschichte seiner Werke spiegelt sich die DDR-Zensurpraxis, fast alle Werke erschienen mit Schwierigkeiten u. z. T. großer Verzögerung.
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