Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Am 22. Dezember 1869 in Norden/Aurich geboren; nach dem Besuch der Bürger- und Handelsschule in einer Privaten Lehranstalt zum Kaufmann ausgebildet. Kaufmann und Reisender im Rheinland und im Ruhrgebiet, vor dem Weltkrieg trat er der Sozialdemokratie bei. Als Kriegsgegner 1917 Mitglied der USPD, 1919 Parteisekretär in Solingen. Mit dem linken Flügel der USPD (Delegierter des Spaltungsparteitags) kam Charpentier 1920 zur KPD, übernahm als Sekretär die Leitung des UB Solingen. Ab 1921 Abgeordneter des Preußischen Landtags. Als Levi-Anhänger und Gegner der März-Aktion wurde er im Herbst 1921 in einer Funktionärssitzung von Vertretern der »Offensivtheorie« niedergeschlagen und verletzt. Charpentier blieb nach einigen Schwankungen (kurze Zeit gehörte er im Landtag zur »Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft« Paul Levis) in der KPD, er wurde Parteisekretär in Elberfeld.
Anfang 1924 als Anhänger der Mittelgruppe Chefredakteur der Remscheider »Bergischen Volksstimme«. Im Juli 1924 von den Linken dieser Funktion enthoben und 1924 nicht wieder in den Landtag gewählt. Wegen seiner Aktivität bei den Aufstandsvorbereitungen 1923 polizeilich gesucht, emigrierte er nach Sowjetrußland, lebte in Leningrad und geriet in Opposition zum dortigen System. Die sozialdemokratische Presse berichtete 1928, Charpentier sei in Leningrad erschossen worden. Diese Meldung wies die »Rote Fahne« zurück und schrieb, Charpentier sei längere Zeit krank gewesen, im Juli in ein Moskauer Krankenhaus eingeliefert worden und dort am 2. August 1928 gestorben. Da die Gerüchte, Fritz Charpentier sei 1928 in der Sowjetunion im Gefängnis umgekommen, nicht verstummten, kam es zu Auseinandersetzungen in der rheinischen KPD.

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