Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 12. November 1905 in Ludwigshafen/Rhein. Former, schloß sich 1919 der FSJ an, 1920 der KJD. Mitte der zwanziger Jahre Mitglied der KPD. Ab 1931 Redakteur am »Ruhr-Echo« in Essen, anschließend bei der KPD-Zeitung »Kämpfer« in Chemnitz. 1931/32 vertrat er Johannes König als Chefredakteur der Dresdner »Arbeiterstimme«. 1932 vom Reichsgericht zu einer Festungsstrafe verurteilt, danach kam er Anfang 1933 als politischer Redakteur an die »Sozialistische Republik« nach Köln. 1933 inhaftiert und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, nach seiner Freilassung arbeitete er als Versicherungsvertreter. Feller mußte 1943 zur Wehrmacht, zunächst ins Strafbataillon 999 und anschließend zur OT. 1945 wieder KPD, zunächst Leiter der Kulturabteilung und bis 1948 Mitglied der BL Pfalz, danach im Sekretariat des neugeschaffenen Landesverbandes Rheinland-Pfalz, von 1946 bis 1952 auch Mitglied des Stadtrates in Ludwigshafen. Im Juni 1948 übernahm Feller die Chefredaktion der KPD-Zeitung »Neues Leben«. 1946/47 Abgeordneter der beratenden Landesversammlung, von 1947 bis 1951 des Landtags Rheinland-Pfalz sowie von Ende 1946 bis April 1948 Minister für Wiederaufbau in Rheinland-Pfalz. Feller, als »Stalin der Pfalz« bezeichnet, wurde im Januar 1949 als Nachfolger Herbert Müllers Vorsitzender der KPD-Fraktion im Landtag. 1950 erfolgte seine Abberufung als Chefredakteur der KPD-Zeitung wegen innerparteilicher Querelen und seiner Unbeherrschtheit. Zunächst noch Mitarbeiter der Abteilung Massenagitation beim KPD-PV, aber im März 1952 von allen Parteifunktionen entbunden und zur Niederlegung des Stadtratmandats veranlaßt. Später wieder Versicherungsvertreter, schloß er sich 1968 der DKP an. 1977 erhielt er für seine Verdienste als ehemaliger Minister für Wiederaufbau das Bundesverdienstkreuz. Willy Feller starb am 9. Juli 1979 in Ludwigshafen/Rh.

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