Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Am 7. Dezember 1889 in Dresden geboren und aufgewachsen; bei der Eisenbahn beschäftigt, später Eisenbahnschaffner. Vor dem Weltkrieg Mitglied der SPD, 1917 Übertritt zur USPD und Vorsitzender des USPD-Bezirks Ostsachsen. Mit dem linken Flügel der USPD (Gäbel war sowohl Delegierter des Spaltungsparteitags im Oktober 1920 in Halle sowie des Vereinigungsparteitages im Dezember 1920 in Berlin) Ende 1920 Übertritt zur VKPD. 1921 erfolgte seine Wahl in die BL Ostsachsen, der er bis 1930 angehörte. Er war Delegierter des III. Weltkongresses der Komintern 1921 und des IX. Parteitages im April 1924. Im November 1921 als Spitzenkandidat der KPD in die Dresdener Stadtverordnetenversammlung gewählt, in der er bis 1933 blieb. Nachdem Gäbel bereits bei den Landtagswahlen von 1920 (noch auf der Liste Däumig) kandidiert hatte, kam er 1924 als Nachrücker für den ausgeschiedenen Otto Zipfel in den Landtag, in dem er bis Ende der Legislaturperiode im Herbst 1926 blieb. 1922/23 Leiter des Nachrichtenwesens des KPD-Oberbezirks Mitte (Sachsen). Von 1926 bis 1928 war Gäbel Orgleiter des Bezirks Ostsachsen, danach arbeitete er bis 1933 als Redakteur bei der »Arbeiterstimme« in Dresden. 1933 emigrierte er in die Tschechoslowakei und betätigte sich nicht mehr in der KPD – bis 1935 leitete er in Dittersbach ein Heim der Naturfreunde, danach war er Gelegenheitsarbeiter in Prag. 1940 wanderte Gäbel nach Bolivien aus, wo er sich seinen Lebensunterhalt als Kellner und Ziegelträger verdiente. Dort schloß er sich dem vorwiegend von tschechischen und österreichischen Emigranten besuchten Klub »Amistad« an. Er bemühte sich Ende der vierziger Jahre um Rückkehr nach Deutschland. Wann er aus Bolivien nach Deutschland zurückkehrte, ist unklar. Otto Max Gäbel starb am 13. April 1970 in Bischofswiesen.

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